auch dein pferd hat hin und wieder (oder auch öfter) stress.
wichtig ist, ihn zu erkennen – und zwar rechtzeitig!
denn erstens bist du dann besser vorbereitet
und zweitens kannst du dann dagegen was unternehmen.
wie sich der stress bei deinem pferd äußerst, kommt auf seinen typ an.
es gibt unterschiedliche strategien, mit stress umzugehen – vom alles gleich rauslassen bis zu alles ewig reinfressen oder sich gar „tot“ stellen, ist da alles dabei.
hier sind mal die 3 häufigsten stress-typen bei pferden:
1. der zappelphilipp
bei der geringsten aufregung wird dieses pferd schnell unruhig, nervös, tänzelt rum, kann nicht mehr stillstehen oder sich konzentrieren. am liebsten würde es wegrennen, aber weil du es am strick oder zügel hast oder es angebunden am putzplatz oder eingesperrt in der box steht, kann es das nicht. dann entlädt sich die ganze anspannung in nervöse bewegung. vollblüter und araber gehören gern zu diesem stress-typ.
was tun? diese pferde brauchen (ruhige!) bewegung, um die anspannung abbauen zu können. abstand zur stressauslösenden gefahr oder ein ende des drucks, der den stress ausgelöst hat, sind auch nötig – zumindest vorerst. was auch hilft: kopfsenken lassen. und ganz allgemein sehr ruhig mit dem pferd umgehen.
2. das pulverfass
manchen merkt man den stress lange nicht an, sie stecken vermeintlich viel aufregung locker weg und bleiben cool. und dann plötzlich explodieren sie, steigen oder buckeln oder fetzen richtig drauf los. sie waren nämlich schon lang nicht mehr so locker und cool, die spannung hat sich viel mehr in ihnen aufgebaut, bis das fass voll war und explodierte. meist merkt man die steigende anspannung dran, dass sich das ganze pferd fest macht und sogar ein bisschen zäher wird. das pferd „reißt sich zusammen“, solange es geht. bis es dann nicht mehr geht und dir alles um die ohren fliegt. zu diesem stresstyp gehören viele pferde im spanischen typ und so mancher isländer und warmblüter.
was tun? dieser typ reagiert meist auf überforderung mit stress und kann im entscheidenden moment keinerlei druck mehr vertragen (auch wenn er ihn vorher noch weggesteckt hat!). die pferde brauchen erst mal ruhe, um verarbeiten und runterkommen zu können. danach geht es dann wieder.
3. der dickfellige
der dickfellige sieht so aus, als hätte er gar keinen stress! er ist nur manchmal ein bisschen stur, latscht dir womöglich über die füße und ist an manchen tagen mehr am nächsten grasbüschel interessiert als an dir. so sieht es zumindest aus, dabei steckt dahinter oft der stress (manchmal auch mangelhafte erziehung “ /> ). dieser typ pferd wird gerne verkannt, er ist eigentlich sensibel, bräuchte eine sehr feine hand und ist schnell überfordert und „macht zu“, wenn er zu hart angepackt wird. dann schützt er sich mit seinem „dicken fell“ vorm stress – und handelt sich dabei nicht selten noch mehr stress vom menschen ein. zu diesem stresstyp gehören viele haflinger und so manches westernpferd.
was tun? die besondere aufgabe bei diesem pferdtyp ist es, dem groben verhalten nicht genauso zu kontern, sondern im gegenteil ihn besonders sanft und fein zu führen und zu reiten. der dickfellige braucht leichtere aufgaben (in kleineren lernschritten), lockere bewegung und einen menschen, der die mimose hinterm dicken fell erkennt.
wenn du dein pferd bei keinem typen wiederfindest, heisst das leider nicht, dass es keinen stress hat. es zeigt ihn nur anders. da gibt’s noch die verschiedensten verhaltensweisen und ausdrucksformen, die auf stress hindeuten können.
willst du mehr zum thema stress beim pferd – erkennen und vermeiden? mehr in die tiefe gehen wir demnächst beim webinar „von der aufregung zur gelassenheit“, zu dem du dich gleich hier anmelden kannst.