das pferd, das sonst freudig bei der sache ist, ist in letzter zeit lustlos oder gar unwillig?
das kommt häufiger vor, als man denken sollte.
„einfach durch“ und weitermachen wie bisher, bringt einen da nicht weiter.
das pferd wird dadurch noch unwilliger und verliert die freude an der gemeinsamen arbeit erst recht.
bevor man sich gegenstrategien überlegt, sollte man erst mal den ursachen auf den grund gehen.
ursachen für unwilligkeit
die landläufige empfehlung „da musst du dich nur durchsetzen“ ist nämlich falsch.
wenn ein pferd lustlos reagiert, stecken handfeste ursachen dahinter.
hier die häufigsten:
1. schmerzen
ein drückender sattel, eine ungute verschnürung mit hilfszügeln,
rückenschmerzen oder sonstige gesundheitliche probleme sind das erste,
was man abklären sollte.
wer in der bewegung oder unter dem sattel schmerzen hat,
ist klarerweise nicht mit freude bei der sache.
2. druck
geht vom menschen körpersprachlicher, emotionaler oder psychischer druck aus,
vergällt das dem pferd ebenfalls den spaß am gemeinsamen tun.
wer selber grade stress hat,
wer frustriert ist (nicht zuletzt vom pferd),
wer seine ziele zu ehrgeizig gesteckt hat,
der übt schnell mal druck aufs pferd aus, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein.
das pferd allerdings spürt es und reagiert entsprechend.
es kann auch sein, dass das pferd mit den aktuellen lektionen
alte und schlechte erinnerungen oder gar traumata verknüpft,
dann führt auch das in meideverhalten und unwilligkeit.
3. überforderung
ein absoluter stimmungskiller in der gemeinsamen arbeit ist die überforderung.
wenn das pferd körperlich oder geistig mit den lektionen überfordert ist,
wenn es nicht versteht, was von ihm verlangt wird,
oder aber, wenn es immer wieder die selbe langweile übung durchgehen soll,
dann bockt es irgendwann und mag nicht mehr.
hat man erst mal herausgefunden, was hinter der lustlosigkeit steckt,
ist es wesentlich leichter, ihr beizukommen.
das beste mittel gegen lustlosigkeit
in der regel erfordert das veränderungen im training
(wenn körperliche beschwerden mal ausgeschlossen werden konnten).
das kann sein, dass man das training
– abwechslungsreicher
– mit mehr lob und weniger druck
– mit geringeren anforderungen und einfacher
gestaltet.
oder man macht mal ganz was anderes:
– zirkuslektionen statt reiten
– spazierengehen statt bodenarbeit
– freiarbeit statt longieren.
das hilft, wieder mehr interesse an der arbeit hervorzurufen
und das training aus der sackgasse der unwilligkeit rauszuholen.
was aber am allerbesten hilft ist eines:
PAUSE.
auch ein pferd braucht mal pause!
beim jungpferd empfiehlt es sich besonders,
auf ein paar wochen training wieder zwei oder drei monate pause folgen zu lassen,
am besten nochmal mit pferden auf die weide stellen, wenn das geht.
auch bei pferden im intensiven training können trainingspausen wunder wirken.
sie haben körperlich und mental viel zu verarbeiten
und sind dankbar, wenn sie mal zwischendurch ein oder zwei wochen pause bekommen.
selbst ein paar tage pause reichen manchen pferden schon,
um wieder mit frischem elan beim üben dabei zu sein.
regelmäßige pausen in jeder trainingseinheit
und im training selber sollten daher fixer bestandteil des programms sein.
damit erspart man sich viel an verspannungen und an lustlosigkeit beim pferd.