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by brigid

August 25, 2024

gute hundeschule

wieviele wenden sich nicht vertrauensvoll an eine vermeintlich gute hundeschule,
nur um wochen oder gar monate später festzustellen, dass dort so einiges für ihren hund nicht passt.

da ist der schaden aber bereits angerichtet.
das, was in sachen hundeerziehung schief gegangen ist,
was der hund falsch oder nicht gelernt hat oder wo die mensch-hund-beziehung schaden genommen hat,
muss man mit viel mühen und oft erheblichem aufwand wieder neu aufbauen oder wegtrainieren.

(übrigens: leichter klappt die hundeerziehung, wenn man sich beim üben ein paar profi-tricks abschaut. die verrat ich euch demnächst im neuen (kostenlosen) webinar „5 profi tricks für raschere trainingserfolge“, für das man sich gleich hier einen platz reservieren kann:

welche hundeschule passt?

grundsätzlich gibt es bei den hundeschulen und trainer:innen zwei schläge:
die einen, die mit positiver bestärkung und gewaltfreien methoden arbeiten.
die anderen, die althergebracht über korrekturen und strafe erziehen.

das letzteres nicht in frage kommt, ist eh klar.
einige kriterien bei der auswahl der hundeschule liegen auf der hand:

in einer vernünftigen hundeschule wird ohne leinenruck, ohne knuffe und ähnliches gearbeitet,
es gibt kein alpha-gedöns und rudelordnungs-blabla,
die hunde tragen brustgeschirr statt halsband,
kurse finden in kleingruppen statt,
es herrscht ein freundlicher umgangston gegenüber hund und mensch
und die trainer:innen können qualifizierte ausbildungen nachweisen.

man muss aber genau hinschauen.
nicht alles, was sich gewaltfrei nennt, ist es auch.
nicht alles, wo die oben genannten mindeststandards eingehalten werden, ist auch wirklich top qualität.

daher hab ich hier ein paar qualitätskriterien zusammengestellt,
die helfen können, eine wirklich gute hundeschule aus der fülle des angebots herauszufinden.

7 qualitätskriterien

egal ob hundeschule oder trainer im einzelunterricht,
wer wirklich was kannt, lässt sich in der regel an folgenden punkten ablesen:

1. körpersprache
gibt es hinweise und erklärungen darauf, wie einerseits das ausdrucksverhalten des hundes zu deuten ist
und andererseits darauf, wie der mensch mit der eigenen körperhaltung den hund und womöglich die ausführung der übung beeinflusst?  als anfänger:in kann und muss man das nicht wissen, man sollte es aber im training erfahren.

2. abstand
wird darauf geachtet, dass die hunde ausreichend abstand zueinander (und ggfs. zu anderen menschen) einhalten können, oder müssen sie bei übungen dicht and dicht liegen und auf knappstem raum aneinander vorbeimarschieren?
wieviel abstand ein hund braucht, kann variieren, es sollte aber darauf eingeganen werden.
und keinesfalls dürfen die hunde genötigt werden, gegen ihre höflichkeitsregeln oder gar ihr sicherheitsbedürfnis zu verstoßen.
sonst riskiert man zunehmende probleme mit unverträglichkeiten.

3. belohnung
dass die hunde über positive bestätigung erzogen werden, sollte selbstverständlich sein.
doch welche belohnungen werden verwendet und wirken die für den hund auch wirklich als belohnung?
tätscheln zum beispiel tut das oft nicht,  zergelspiele zwischendurch stören die konzentration fürs lernen
und futter sollte gezielt als belohnung und nicht bloß als lockmittel verwendet werden. also genau schauen!

4. hundekontakte
egal, ob es in der kursgruppe freilauf für alle oder für einzelne hunde miteinander gibt oder begegnungen nur an der leine stattfinden, jede form dieser hundekontakte muss gemanagt werden. soll heißen: so organisiert und beaufsichtigt, dass die hunde nur positive erfahrungen mitnehmen, dass keiner im spiel gemobbt oder bei einer leinen-begegnung überfordert wird. und jedenfalls muss der/die trainer/in bei den allerersten anzeichen, das was nicht passt, sofort (und ruhig) eingreifen.

5. stress
um das thema übermäßiger aufgeregtheit und stress im alltag wie im kursgeschehen kommt man heutzutage bei keinem hund herum.
kein drama, wenn man bescheid weiß, wenn man im hundeunterricht nicht nur darauf hingewiesen wird, sondern auch lösungsansätze vermittelt bekommt, wie man den hund nicht bloß im moment „ruhig stellt“, sondern wie man insgesamt ruhe und gelassenheit aufbauen kann.

6. ruhepausen
eine kursstunde oder trainingseinheit mit 50 oder 60 minuten oder noch mehr, ist für den hund ganz schön viel.
er soll sich ja konzentrieren, aufmerksamkeit beim menschen haben, nicht auf die ablenkung rund um ihn einsteigen und dann noch was neues lernen. da raucht der kopf und spannen die nerven. ohne ruhepausen geht es nicht – egal, ob eine wirkliche pause eingelegt oder mit einem ruhigen suchspiel für ein kurzes durchschnaufen gesorgt wird. pausen sind nicht verlorene zeit, sondern voraussetzung fürs lernen.

7. erklärungen
welche übungen und aufgaben auch immer erarbeitet werden, von den trainer:innen ist nicht nur zu erwarten,
dass sie klare anleitungen geben, sondern dass sie diese auch erklären können. wer auf die frage „warum macht man das so?“ und „wieso macht mein hund das (nicht)?“ keine brauchbare erklärung bekommt, ist vielleicht nicht am richtigen ort.

natürlich gibt es noch eine ganze reihe anderer qualitätsmerkmale von guten hundeschulen.
darüber könnte man sich noch lange gedanken machen.
verkehrt liegt man mit diesen 7 punkten aber jedenfalls nicht.

 

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.