die sommerhitze brütet, der bach neben euch bietet abkühlung und erfrischung…
aber nichts da: dein wasserscheuer hund weigert sich, auch nur eine pfote reinzusetzen!
dabei wär’s so praktisch, wenn du ihm an heißen tagen unterwegs etwas abkühlung bieten könntest!
oder wenn ihr gemeinsam im wasser rumplanschen und euren spaß haben könntet.
mal ganz abgesehen davon, dass es ganz hilfreich ist, wenn jeder hund mal die erfahrung gemacht hat, dass er schwimmen kann.
dann ist die panik, falls er mal versehentlich reinplumpst, nicht ganz so groß.
aber was tut man bloß, wenn der hund sich partout keine pfote nass machen will und das erfrischende nass für teufelszeug hält?
nun, jedenfalls eines nicht:
bloß nicht zwingen!
die „guten“ alten tipps waren schon früher unfug:
etwa den hund einfach reinwerfen ins wasser. damit er endlich schwimmt.
(das tut er dann zwar, allerdings ist das risiko einer traumatisierung ziemlich groß).
oder ihn einfach am halsband (brustgeschirr war damals ja noch nicht) reinzerren, damit er sich doch mal überwindet.
alles, was mit zwang oder druck zu tun hat, empfindet der hund als strafe.
und vergällt ihm das wasser erst recht.
also weg mit dem schwachsinn.
nur wie kriegt man den hund denn ins wasser, wenn er freiwillig nicht reingeht und man ihn nicht zwingen mag?
hier sind meine besten drei tipps
(alle selber ausprobiert an meinen beiden wasserscheuen 😉 )
wenn du übrigens auch zu anderen themen kostenlose tipps haben magst, bestell dir einfach hier die denktier-tipps und du bekommst jede woche welche zugeschickt:
1. spiele
dein hund kennt doch bestimmt leckerli-suchspiele, oder?
was wäre, wenn die leckerli nun zuerst direkt am wasser zu finden sind
und im nächsten schritt dann im wasser?
dazu brauchst du natürlich leckerchen, die schwimmen, und ein sehr seichtes gewässer ohne strömung.
dein hund soll grad mal nur eine pfote nass machen müssen, damit er an sein leckerchen kommt.
dann eine zweite pfote, dann alle vier,
so lang, bis er fröhlich im seichten wasser rumplanscht auf der suche nach keksen, die vor seiner nase rumschwimmen.
ist das erst mal geschafft, kannst du versuchen, die leckerchen in tieferes wasser zu werfen.
oder aber sie am anderen ufer zu verstecken, so dass dein hund nur ein stückchen weiter ins wasser muss und sich dabei auch mal den bauch nass macht oder später dann schwimmt.
hat dein hund ein anderes lieblingsspiel?
zum beispiel mit dir rumalbern oder ein paar tricks durchprobieren?
verleg doch auch die mal ans wasser und vielleicht landet ihr dann „versehentlich“ beide (!) ein stückchen weit im wasser.
auch so kann das wasser seinen schrecken verlieren.
vorsicht allerdings mit wurfspielen:
wenn du deinem hund ein stöckchen (oder was immer) ins wasser wirft und er hochmotiviert dem wurfobjekt hinterherschießt,
kriegt er womöglich gar nicht mit, dass es ins wasser geht und holt sich erst recht einen schock.
achte also immer drauf, dass dein hund sich nicht urplötzlich mitten im wasser findet und völlig erschrickt.
2. gemeinsam ins wasser
oft genug hätten wir gern, dass der hund ins wasser geht,
und bleiben doch selber trockenen fußes an land.
was soll der hund sich da denken?
mach’s ihm also vor!
geh selber ins wasser und bleib eine weile drin.
oder noch besser: verleg deinen spaziergang IN den bach statt nur an den (seichten) bach.
das kühlt deine füße und verlockt deinen hund vielleicht, dir zu folgen.
achtung: wenn du einen sehr unsicheren hund mit sehr großer angst vorm wasser hast, dann lass das lieber.
der gerät dabei in einen großen inneren konflikt:
alleine und verlassen zurückbleiben (was schrecklich ist)
oder dir ins wasser folgen (wovor er sich fürchtet).
das willst du ihm nicht zumuten.
wenn dein hund aber souverän ist und das wasser nur etwas skeptisch beäugt,
kann das eine gute methode sein.
3. hundefreunde
es gibt momente, da zählt der eigene mensch weniger und die hundekumpels zählen mehr :-).
das ist ganz normal und gut so!
und genau das kannst du dir vielleicht zu nutze machen.
habt ihr im kreis eurer hundefreunde eine wasserratte und spielt dein hund gern mit diesem hund?
dann geht doch mal gemeinsam ans wasser oder noch besser, neben einem gewässer spazieren.
es wär nicht das erste mal, dass eine vierbeinige wasserratte einem wasserscheuen hund die freuden des rumplanschens näher bringt.
es geht halt nichts über soziales lernen von artgenossen.
ich hoffe, dein wasserscheuer hund ist schon bald keiner mehr.
aber du weißt eh: lass ihm zeit dabei, seine scheu abzulegen, das wird schon!