das internet ist voll mit ihnen: lustige hundefotos an jeder ecke.
hunde mit sonnenbrille im liegestuhl im sommer,
hunde als weihnachtsmann verkleidet im winter,
oder jetzt gerade hunde in laken gewickelt oder mit teufelshörnern um kürbisse drapiert zu halloween.
dazwischen drin die „einfach so“ fotos, weil der hund so komisch ausschaut.
ist das wirklich lustig?
nun spricht gar nichts gegen ein drolliges foto vom hund, der grad den kopf schief legt oder komisch daliegt.
auch nichts gegen ein harmloses halstuch mit weihnachtsmotiven oder ähnlichem.
doch vieles, was ganz bewusst als „lustig“ gestylt wird oder als komisch anzusehen geteilt wird,
ist alles andere als das!
nämlich….
1. stressig
die allermeisten der vermeintlich lustigen hundefotos zeigen gestresste oder sogar extrem gestresste hunde.
nicht nur, weil dem hund die kamera vor der nase etwas unangenehm ist,
besonders die diversen verkleidungen und gezielt in pose gesetzten/gestellten hunden ist das mit extremem stress verbunden.
was zwei fragen aufwirft:
will man seinem hund den stress der fotoaktion wirklich antun? (und wozu?)
und will man wirklich, dass menschen über bilder von gestressten hunden lachen
und den stress entweder nicht sehen oder achselzuckend abtun?
2. bedenklich
noch ein schäuflein drauf wird bei den fotos gelegt,
wo der hund sich nicht nur sichtlich unwohl fühlt,
sonder ein kind ihm das antut – weil es ja ach so lustig aussieht,
das kleine kind mit dem „niedlichen, lustigen“ hund abzulichten.
das ist gleich doppelt bedenklich:
denn erstens lernen kinder damit, dass es ok wäre, derart mit einem hund umzugehen (ist es nicht!)
und auf so manchem foto ist die situation potentiell bereits brenzlig
und sollte dringend deeskaliert statt fotografiert werden.
3. würdelos
dann gibt es noch die kategorie der fotos, wo der hund nur ziemlich betreten dreinschaut,
bescheuert wirkt, es aber nicht weiter dramatisch ist.
harmlos, aber würdelos.
nun kann man natürlich darüber diskutieren, ob man den begriff würde auf hunde anwenden kann
(ich finde: ja, jedenfalls).
und ob hunde selber etwas überhaupt als würdelos empfinden können
(hmm, da bin ich nicht ganz so sicher, schließe es bei manchen aber nicht ganz aus).
doch selbst wenn man beides verneint, bleibt die frage:
wozu sich über ein fühlendes und denkendes lebewesen lustig machen?
wenn’s einem um den spaß geht, wäre es doch viel besser, mit dem hund gemeinsam spaß zu haben.
etwas mit ihm zu machen, was ihm – dem hund – spaß macht (und gern uns menschen auch).
ob das nun ein schöner langer schnüffelspaziergang ist oder auch was saisonal inspiriertes.
man kann gern auch mit kürbissen, geistern (oder später weihnachtlichen accessoires) seinen spaß haben
und den hund bei den aufgaben fotografieren, wenn man will.
hauptsache, der hund hat was davon.
(ps: wer mag: es gibt brandneue „halloween spiele“ für den hund).