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by brigid

Juli 9, 2023

hund gleichgewicht

ob der hundekörper gut im gleichgewicht ausbalanciert ist oder nicht, ist wichtiger als man denken sollte.
davon hängen nämlich einige für das verhalten des hundes wichtige faktoren ab.

erstens beeinflusst das körperliche gleichgewicht, wieviel gelassenheit der hund an den tag legen kann.

(zu dem thema gibt es übrigens demnächst mehr info und tipps im kostenlosen webinar „3 ungewöhnliche wege zu mehr gelassenheit“, du kannst dir deinen platz gleich hier reservieren:

zweitens hängt das sicherheitsgefühl des hundes damit zusammen,
wie fest er auf seinen vier pfoten steht und wie gut er seinen körper wahrnimmt.
(wer schon mal schnell, schnell über glatteis gehuscht ist,
kennt das gefühl von mangelndem gleichgewicht und fehlendem bodenkontakt aus eigener erfahrung).

drittens schließlich braucht er eine gute balance für geschickte bewegungen und diese wiederum dienen dazu,
ihn vor verletzungen zu schützen und den bewegungsapparat lange zeit gesund zu erhalten.

mehr als genug gründe also, den hund in seinem gleichgewicht zu unterstützen.
in der regel braucht er dabei nämlich ein wenig hilfe.

die meisten hunde sind in jungen jahren „aus dem lot“.
in den ersten lebensmonaten sorgen die wachstumsschübe
für phasenweise unkoordinierte bewegungen und ein merkwürdiges körpergefühl,
den rest besorgt die aufregung, mit der junghunde in aller regel zu kämpfen haben
und die ihr gewicht nach vorne verlagert.
kommt noch ein ungünstiger körperbau dazu,
bei dem das vorderteil des hundes sowieso mehr masse aufweist,
macht das das problem noch größer.

hund gleichgewicht

damit der hund aus dem ungleichgewicht der jugendphase keine dauerhafte, gewohnheitsmäßige körperhaltung entwickelt
(oder aber damit man einen unausbalancierten hund wieder ins gleichgewicht bekommt),
sind übungen zur schulung des gleichgewichts hilfreich.

über baumstämme balancieren beim spazierengehen ist damit nicht gemeint.
das ist zwar eine nette beschäftigung, wenn der hund spaß dran hat,
aber viele hunde schaffen das problemlos ohne großartiges gleichgewicht –
meist daran zu erkennen, dass sie sehr schnell drüberlaufen.

was uns zu unserem ersten von fünf tipps für ein besseres gleichgewicht bringt:

1. langsamkeit

je schneller das bewegungstempo, desto besser kann man sich über ein mangelhaftes gleichgewicht hinweg schwindeln.
einer der gründe, warum aufgeregte hunde schneller werden –
sie verlieren ihr gleichgewicht und können sich damit nicht mehr gut langsam ausbalancieren.

je langsamer die bewegungen werden,
desto mehr zeit und auch notwendigkeit hat der hund,
sich gut auszubalancieren.
es bleibt einfach mehr zeit zum spüren, wo es wackelig ist
und was er tun muss, um sich sicherer auf den beinen zu fühlen (nämlich gewicht verlagern).

daher hilft es dem gleichgewicht sehr, die kunst der langsamkeit zu entdecken.
besonders übrigens beim bewältigen von hindernissen,
ob das nun der baumstamm beim spaziergang, bodenhindernisse verschiedner art
oder spezifische geschicklichkeitsübungen sind.

2. bergauf und bergab

zum bewältigen einer steigung muss der hund mehr schub von hinten entwickeln,
fürs anschließende bergab gehen, muss er sich bremsen und mehr gewicht nach hinten verlagern,
damit er nicht buchstäblich zu weit vor kippt und auf die nase fällt.

vorausgesetzt, beides wird im langsamen tempo gemacht.
mit dem hund gezielt auf steileren steigen ganz langsam bergauf zu stapfen
und ihn noch viel langsamer bergab zu führen,
hilft ihm dabei, sich besser auszubalancieren.

3. kurven

eine geniale methode, das gleichgewicht des hundes in kürzester zeit
und ohne jedes hilfsmittel zu verändern: kurven.

auf der geraden kann der hund gemütlich in seiner gewohnten haltung bleiben
und sich so bewegen, wie immer – oftmals eben mit zuviel gewicht vorne und nicht im lot.

in jeder kurve aber muss er sich ein wenig neu sortieren.
läuft man gleich mehrere kurven hintereinander –
sei es schön in einem (langsamen!) slalom um hütchen
oder schlicht von einer seite des weges zur anderen und retour –
dann hat der hund kaum zeit, in seine gewohnte haltung zu verfallen
und wird mit jeder kurve mehr dazu veranlasst,
sich besser zwischen vorne und hinten auszublanacieren und ins gleichgewicht zu kommen.

4. balance pads

wer’s professioneller angehen mag, greift zu balance pads
und diversen übungen aus dem „hundeturnen“
(bitte möglichst mit sachkundiger anleitung).

dabei muss der hund seine pfoten auf vorgegebene stellen setzen,
die noch dazu wackeln und nachgeben,
so dass er darauf balancieren muss – daher ja auch der name balance pads –
und somit sein gleichgewicht und seine geschicklichkeit schult.

5. tellington methode

die tellington methode nutzt ungewohnte bewegungen und berührungen dazu,
dem hund ein anderes körpergefühl zu vermitteln und in dadurch vielfältig zu unterstützen.
das gleichgewicht spielt dabei eine besonders wichtige rolle.

dazu gibt es gezielte führtechniken wie die „balance leine“
über unterschiedliche bodennahe hindernisse in einem lernparcours
und zusätzlich noch körperbänder, die dem hund ein besseres gefühl seines körpers in bewegung vermitteln.
oftmals kann damit in kürzester zeit deutliche veränderungen im gangbild des hundes erzielen.

reinschnuppern in einen tellington-workshop oder tellington-kurs zahlt sich in jedem fall aus,
alleine schon, weil es spaß macht.

welche der tipps du ausprobieren magst, ist weniger wichtig als dass du etwas für das gleichgewicht deines hundes tust.
am besten gleich heute noch!

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.