jemand hat „hundeverstand“ heißt es,
– wenn er oder sie ein händchen für hunde hat
– wenn er oder sie in sachen hundeerziehung keine probleme hat
– wenn hunde gern mit ihm oder ihr kontakt aufnehmen oder zusammenarbeiten
das muss nicht unbedingt heißen, dass der hund nie was macht, was er nicht soll.
schon gar nicht wollen wir uns darunter vorstellen, dass jemand unbedingtem gehorsam von seinem hund erhält
(weil wir nämlich wissen, dass das nicht auf hundefreundliche art und weise zustande kommt).
aber es ist eben jemand, der mit hunden „kann“.
dem dinge leicht zu fallen scheinen, mit denen sich viele durchschnittliche hundemenschen herumplagen.
sozusagen von natur aus.
als wär das angeboren.
die sache ist aber die: hundeverstand ist kein genetisches merkmal.
ja, manche menschen haben einen leichteren zugang zu hunden, weil sie mehr erfahrung mit tieren haben.
und ja, manche menschen sind empathischer als andere – menschen wie hunden gegenüber – und manchmal (!) hilft das.
in wirklichkeit aber ist hundeverstand etwas, was jeder sich aneigenen kann,
was jeder kultivieren und (zumindest) mit dem eigenen hund schulen kann.
kein großes mysterium.
nur drei dinge, die man dazu braucht und jederzeit aufbauen kann.
1. wissen
an erster stelle steht dabei ein gutes verständnis über das verhalten und die lernregeln von hunden.
also ganz simpel wissen, das man sich aneignen kann.
(zum beispiel mit der neuen webinar box 2025 in form von fachwebinaren oder ein paar schnelle tipps mit der kurzvideo-reihe „hunde (besser) verstehen“, die du gleich hier anfordern kannst (kostenlos):
niemand würde von sich erwarten, eine waschmaschine reparieren oder ein software-programm schreiben zu können,
ohne das gelernt zu haben.
im umgang mit hunden und bei der hundeerziehung gehen wir aber davon aus, dass man das halt einfach so kann.
oder das das, was man so rundum hört und schnell mal googelt, reicht.
(genau deswegen halten sich übrigens so viele veraltete und negative erziehungsmethoden,
weil die tipps aus dem umfeld oftmals aus der kategorie „lass dir nicht auf der nase rumtanzen“
und „dem musst du zeigen, dass du der boss bist“ stammen).
je besser man weiß, wie hunde „ticken“, desto einfacher ist es,
mit ihnen klarzukommen und ihr verhalten in gewünschten bahnen zu halten.
mehr noch: ein desto angenehmerer partner ist man für den hund!
denn der kriegt natürlich mit, ob sein mensch ihn versteht oder nicht.
2. klarheit
die zweite essentielle zutat für den hundeverstand ist klarheit.
hunde suchen gern orientierung und rückhalt vom menschen – wenn sie wissen, woran sie mit dem sind.
dazu aber muss der mensch für den hund nachvollziehbar sein.
stell dir nur vor, du würdest versuchen eine sprache zu lernen, bei der sich die bedeutung der wörter laufend ändert.
oder du versuchst, ein gerät zu bedienen, für das du nicht nur keine bedienungsanleitung hast,
sondern wo die funktionen der diversen tasten und bedienfelder herumspringen und man nie weiß, wo man drücken soll.
so geht es dem hund, wenn der mensch inkonsequent, launisch und selber konfus ist.
je klarer man selber weiß, was man vom hund möchte,
je eindeutiger man ihm das vermitteln kann,
je verständlicher die kommunikation für den hund ist
und je konsequenter (in aller freundlichkeit!) man im umgang mit signalen und dem hund ist,
desto leichter wird es für den hund.
und hunde mögen’s leicht!
sie möchten sich gut auskennen können und nicht dauernd rätseln müssen,
was ihr mensch von ihnen eigentlich will und was seine stimmung zu bedeuten hat.
3. empathie
als drittes schließlich ist empathie gefordert.
mit dem kopf alleine wird man dem hund nicht gerecht,
da braucht es auch einfühlungsvermögen und intuition.
oft genug ist in der hundeerziehung oder im alltag mit dem hund die richtige einschätzung gefragt.
kann der hund das heute hinkriegen?
wie ist er gerade drauf?
blockieren ihn aufregung oder emotionen?
aus welchem grund macht er etwas?
für alles braucht man zwar auch solides wissen, zum beispiel über ausdrucksverhalten des hundes.
aber eben auch empathie.
sie hilft uns, schneller zu erfassen, was mit jemandem los ist
und eine verbindung zum hund herzustellen bzw. aufrecht zu erhalten,
mit der die kommunikation einfacher läuft.
ein warnhinweis allerdings:
häufig wird so getan, als bräuchte man vor allem empathie
oder als würde einfühlungsvermögen alleine genügen.
das stimmt leider nicht, weil wir ohne das ausreichende wissen über hunde damit auch mal gehörig falsch liegen können
(siehe auch den letzten blog-artikel über die vermenschlichung).
fazit
hundeverstand setzt sich immer aus mehreren komponenten zusammen.
und aus einem weiteren faktor:
erfahrung.
je mehr man mit hunden zu tun hat, je intensiver man sich mit ihnen beschäftigt, desto mehr wächst der „hundeverstand“.
der lässt sich nämlich üben und wer seinen ausbauen will, kann sofort damit loslegen.