wie ein unsicherer hund aussieht, das weißt du doch, denkst du dir jetzt sicher, oder?
lass dich aber bitte nicht täuschen.
es kommt nämlich immer wieder vor, dass unsicherheit beim hund nicht erkannt oder aber missverstanden wird.
das ist natürlich fatal.
vor allem für den hund.
denn der bräuchte ja von seinem menschen unterstützung.
er bräuchte rückhalt und schutz, um sich sicher fühlen zu können.
wenn man aber gar nicht wahrnimmt, dass er eigentlich unsicher ist,
dann kommt da natürlich nichts vom menschen.
oder jedenfalls nicht das richtige.
drum wollen wir uns heute mal anschauen, auf welche 3 arten sich unsicherheit beim hund äußert.
damit es nur ja nicht übersehen oder falsch gedeutet wird.
typus nr. 1: der spezielle
woran man erkennt, dass dieser hund im bild unsicher ist?
das ist es ja eben.
gar nicht.
das ist ein ganz normaler hund.
er schaut grade aufmerksam und das war’s auch schon.
(ok, vielleicht ist da ein tick beklemmung in der mimik, aus der man unsicherheit ablesen könnte, aber vielleicht ja auch nur wegen der kamera.)
ganz viele hunde sind ja an sich ganz souverän und cool unterwegs.
sie haben nur spezielle, einzelne dinge, die sie verunsichern.
beim einen sind es vielleicht brücken oder stufen,
beim anderen der tierarzt oder situationen, wo sie bei angespannten hundebegegnungen nicht mehr recht wissen, was nun zu tun ist.
bei diesem typus hund wird die unsicherheit am leichtesten übersehen.
weil sie ja nur in speziellen situationen auftritt
und auch dann oft in so geringer dosis, dasss man gar nicht merkt, was passiert:
das nämlich der hund grade unsicher und überfordert ist und eine negative erfahrung mitnimmt,
die dann wiederum seine unsicherheit beim nächsten mal vergrößert.
ganz besonders leicht übersieht man das, wenn es der eigene hund ist.
da setzt eine art betriebsblindheit ein – schließlich hat ja jeder lieber einen souveränen hund als einen unsicheren.
und wenn er das in vielen lebenslagen ist, dann sieht man ihn eben immer so.
das entspricht dem eigenen wunschdenken und den meisten alltagserfahrungen,
nur leider nicht dem, was der hund im speziellen moment grade erlebt.
typus nr. 2: der ängstliche
den offenkundig ängstlichen hund sehen wir vor uns, wenn von unsicherheit beim hund die rede ist.
also den, dem die angst ins gesicht geschrieben steht.
der die ohren nach hinten klappt, die rute kneift und mit schreckgeweitetem blick in die welt hinausguckt.
angst erkennen wir dann am leichtesten,
wenn der hund starkes meideverhalten an den tag legt.
wenn er also um alles einen großen bogen macht, was ihm nicht ganz geheuer erscheint.
oder wenn er mehr oder weniger panisch die flucht ergreift.
nicht immer zeigt sich die angst so deutlich,
zum glück ist sie ja nicht immer so groß.
das meideverhalten kann viel weniger deutlich ausfallen, ja fast unbemerkt bleiben.
der hund wirkt vielleicht nur ein bisschen „zurückhaltend“
(achtung: es gibt natürlich auch sichere und souveräne hunde, die zurückhaltend sind),
er erscheint weniger aktiv als andere und ein bisschen schaumgebremst.
was ihn da bremst, ist die eigene unsicherheit. vielleicht sogar angst.
besonders oft tritt sie dann auf, wenn der hund mit neuen dingen konfrontiert wird
oder aber mit situationen, die er in der vergangenheit schon fürchten gelernt hat.
egal, wie deutlich oder wenig deutlich sichtbar die unsicherheit ist:
der hund bräuchte natürlich schutz und sicherheit,
er braucht außerdem entspannung (angst ist ja ein riesen stress-faktor) und mehr sicherheit!
wie man dem unsicheren hund hilft, mehr selbstvertrauen zu gewinnen, ist übrigens thema im webinar „mehr sicherheit für unsichere hunde“, da gibt es zahlreiche tipps dazu.
typus nr. 3: der „aggressive“
„unsicherheit kann es nicht sein, weil er ja nach vorne geht“
damit kontern manche hundehalter (und -trainer!) oft mal,
wenn man sie drauf hinweist, dass ihr leinenrambo vor allem unsicher ist.
aber bei weitem nicht jeder ängstliche hund ergreift die flucht!
schon gar nicht, wenn er an der leine hängt und genau weiß, dass er nicht weglaufen kann.
da hilft dann nur noch eines:
angriff als beste form der verteidigung.
sehr häufig sind das hunde, die eines schon gelernt haben:
wenn man sich unsicher fühlt oder sich ein wenig fürchtet, dann hilft nichts anderes als „attacke“.
wer sich dann noch lange mit verstecken, wegducken oder versuchen der friedensstiftung (also beschwichtigung) aufhält, der hat verloren.
das ganze beschränkt sich übrigens nicht auf begegnungen mit anderen hunden.
im gegenteil: mindestens so oft richtet sich das verhalten gegen menschen.
inklusive den eigenen, der dann mal angeknurrt wird, wenn er einen übergriffig daher kommt.
hinter dem ganzen aggressiven getöse steckt aber nur eines: die angst.
die fehlende unsicherheit und das nicht wissen, wie sich sonst helfen.
man darf sich also nicht täuschen lassen: auch wenn er hund noch so sehr den wilden mann raushängen lässt, dahinter steckt meist ein angsthase, der sich nicht anders zu helfen weiß.
das letzte, was der braucht, ist eine harte hand, einen lauten brüller oder sonstige einschüchterungsmaßnahmen.
eingeschüchtert und verunsichert ist er ja schon genug!
auch dieser typ braucht wie die anderen mehr sicherheit, mehr entspannung und den rückhalt und schutz seines menschen.
die tipps dazu im detail gibt es im webinar „mehr sicherheit für unsichere hunde“.