wenn es draußen schneit und stürmt, dann ist es zeit für auslastung drinnen.
die ist auch immer dann gefragt, wenn der hund schon beim ersten regentropfen kaum mehr raus mag
oder wenn man selber mal keine zeit hat oder krank ist.
hunde lassen sich wunderbar auch drinnen mit den richtigen spielen gut auslasten,
zumindest mal einen tag oder zwei.
allerdings nur dann, wenn sie auch wirklich geistig gefordert werden.
und bei den meisten spielen drinnen, von denen ich so höre, ist das nicht der fall.
die spiele machen dem hund durchaus spaß, nicht falsch verstehen.
aber bei weitem nicht alles, was spaß macht, macht auch im kopf müde
(oft sogar im gegenteil).
wenn es dir um die auslastung geht, dann bringen dir die folgenden drei spiele herzlich wenig:
flop 1: leckerli im wohnzimmer verstecken
suchspiele gehören ja zur lieblingsvariante für geistige auslastung.
völlig zu recht.
allerdings nur dann, wenn der hund dabei die nase einsetzt und sich bei der suche ein wenig anstrengen muss.
wenn leckerchen im wohnzimmer versteckt werden, passiert aber meistens das folgende:
er muss kaum suchen, weil selbst ein großes wohnzimmer kein ausreichendes suchgebiet ergibt.
der hund hat den geruch gleich in der nase und muss nicht viel tun bei der suche.
nach ein paar mal kennt der hund die üblichen verstecke außerdem.
dann schaltet er die nase erst gar nicht mehr ein,
sondern klappert der reihe nach die bisherigen versteckspiele ab.
auch eine nette übung, aber die hundenase kommt dabei nicht mal anähernd zum einsatz.
flop 2: der schnüffelteppich
ich gebe zu: auch ich habe voller hingabe vor ein paar jahren einen extra dichten schnüffelteppich geknüpft,
hab zwei leckerchen tief drinnen vergraben und das ganze erwartungsvoll meiner hündin hingelegt.
die im bruchteil von sekunden die leckerchen rausgefitzelt hatte und nun ihrerseits mich erwartungsvoll ansah.
so nach dem motto: ok, und wann krieg ich nun was zum suchen?
ein welpe oder ein hund, der noch keinerlei erfahrung mit schnüffelspielen hat,
den hält der schnüffelteppich vermutlich eine minute länger beschäftigt. anfangs.
und die vierbeiner, die das ganze kurzerhand ins maul nehmen und schütteln,
die müssen erst gar nicht suchen.
so nett der schnüffelteppich ist, so sehr in manche hunde auch mögen,
man muss sich im klaren darüber sein, dass er als geistige auslastung echt nicht zählt.
flop 3: bekannte tricks
der dritte klassiker an indoor-beschäftigung, die nicht viel auslastung bringt,
sind kunststückchen, tricks und übungen, die der hund schon kennt.
da gab’s mal den herrn mit border-collie bei mir im training,
der mir immer wieder versicherte, sein hund bekäme täglich suchspiele und geistige auslastung.
auf nachfrage stellte sich raus, dass sie ein fixes morgenritual aus den immer selben 5 tricks hatten
und im wohnzimmer kekse versteckten.
das mag ein unterhaltsames ritual für den menschen sein,
für den hund eher schon die langweilige routine (vor allem ohne keksi als belohnung),
für geistige auslastung reicht das natürlich nicht.
genauso wenig wie platz oder bleib-übungen oder ähnliches.
kommen wir damit nun zu den beschäftigungsformen, die dem hund echte auslastung auch drinnen bieten.
top nr. 1: geruchsunterscheidung
fordernde nasenarbeit lässt sich auch drinnen machen,
man braucht dazu keinen ganzen wald als suchgebiet.
(sehr wohl aber einen korrekten trainingsaufbau).
am besten eignet sich dafür die geruchsunterscheidung.
dabei lernt der hund, einen bestimmten geruch – zum beispiel ein gewürz –
aus einer reihe anderer gerüche herauszufinden.
da ist der hund dann schon eine weile beschäftigt, bis er beispielsweise kümmel erkennt,
dann von sagen wir fenchel unterscheiden kann und schließlich aus zehn verschiednen gewürzen heraussucht.
außerdem lässt sich das ganze ausbauen, denn der hund kann genauso gut einen zweiten geruch auf signal hin anzeigen lernen
und dann zum beispiel wahlweise kümmel und zimt heraussuchen oder sogar voneinander unterscheiden lernen.
top nr. 2: clickertraining
endlose beschäftigungsmöglichkeiten mit gleichzeitig maximaler auslastung für den hund bietet das clicker-training.
genauer gesagt: das freie formen mit dem clicker.
dabei muss der hund durch versuch und irrtum herausfinden,
was er machen muss, um an click und keksi zu kommen.
und das geht nicht ohne ziemlich intensives nachdenken!
(wer schon mal ein technisches gerät ohne bedienungsanleitung mit einfach mal ausprobieren in betrieb genommen hat,
wird das nachfühlen können.
beim clickertraining ist das wichtigste, es nicht zu übertreiben.
die hunde können dabei schnell hektisch oder gar gestresst werden,
eben weil es im kopf so anstrengend ist.
am besten baut man außerdem die ersten übungen so auf,
dass sie gezielt gelassenheit mit einüben,
damit der hund das clickern gleich mit ruhigem arbeiten verbindet
(zum beispiel wie in dem kurs hier)
top nr. 3: neue tricks und denkspiele
alles, was der hund neu erlernt und wo er erst herausfinden muss, wie es geht,
funktioniert wunderbar als auslastung.
daher kann man den hund natürlich auch mit tricktraining auslasten –
vorausgesetzt man übt neue sachen eine und wiederholt oder variiert nicht einfach bereits bekanntes.
dasselbe gilt für denkspiele:
beschäftigung für den kopf bringen nur die, die der hund noch nicht kennt.
egal, ob es sich um ein holzspielzeug aus dem fachhandel, einen simplen klopapier-rollen-trick oder eine komplexe aufgabe mit kategorien erlernen handelt.
sobald der hund verstanden hat, wie es geht, muss was neues her.
was zugegeben nicht immer einfach ist….