in der theorie wär das deckentraining im fall von besuch so schön einfach:
wenn es an der tür läutet, geht der hund einfach auf seine decke,
legt sich dort hin und bleibt ganz entspannt liegen,
während man die besucher reinkommen und man sich in aller ruhe um das wohlergehen der gäste kümmert.
es gibt ja viele hunde, die besucher sehr aufregend finden –
und das aus gleich drei unterschiedlichen motiven.
die werden demnächst im kostenfreien webinar „wenn besuch kommt – und der hund sich aufregt“genauer behandelt, für das du dir gleich hier deinen platz reservieren kannst:
in der praxis schaut die sache leider anders aus.
aufregung auf der decke?
je aufgeregter der hund nämlich ist,
desto schwerer fällt es ihm, auf der decke zu bleiben.
die ankunft von besuch aber ist etwas sehr aufregendes!
nicht umsonst quittieren viele hunde das mit gebell
oder mit gewusel und gehüpfe.
solange die aufregung so hoch ist, gelingt es dem hund kaum,
ausreichend lange still zu halten,
geschweige denn auf seiner decke liegen zu bleiben.
(wie das ausführlicher hier beschrieben wurde).
stillhalten im unmittelbaren anblick der aufregung,
das ist eine der schwierigsten aufgaben für den hund.
mit monate- wenn nicht jahrelangem training ist das schon erreichbar,
einfacher wäre es aber, der ursache entgegenzuwirken:
also die aufregung direkt anzugehen
und den auslöser für die aufregung – den besuch oder die klingel – „umzuprogrammieren“
(mehr dazu im oben genannten webinar).
angst und deckentraining
erst recht gilt das für hunde, die auf besucher verunsichert reagieren.
auch hier würde es hundertmal mehr sinn machen,
die ursache für das unerwünschte verhalten (bellen, besucher „stellen“,…) anzugehen,
statt nur das verhalten zu unterbinden,
indem man den hund auf die decke schickt.
oft genug passiert hier nämlich ein gravierender fehler:
der deckenplatz befindet sich an der völlig falschen stelle.
häufig wird dazu nämlich meiner erfahrung nach ein platz gewählt,
der entweder gleich im vorzimmer in einer ecke ist
oder im wohnzimmer in der nähe der sitzgelegenheiten,
auf denen die menschen dann platz nehmen.
trainingstechnisch ist das natürlich praktisch:
man will den hund ja in der nähe haben,
um ihn ausreichend oft und ganz einfach belohnen zu können,
wenn er halbwegs ruhig auf seiner decke liegt.
muss man dazu erst durch die halbe wohnung laufen, wird das rasch mühsam.
oder aber das timing der belohnung klappt nicht mehr.
für den hund, der die nähe zu fremden menschen
und ganz besonders das näherkommen der fremden zu ihm fürchtet,
ist das aber der verkehrte platz.
im vorzimmer ist er viel zu nahe dran,
im wohnzimmer kommen immer noch auf die fremden mehr oder weniger direkt auf ihn zu.
und er muss ihre nähe dann recht lange aushalten –
seiner angst hilft das klarerweise nicht.
ursache angehen, statt symptom behandeln
mehr sinn würde es in solchen fällen machen,
den hund aus der gefahrenzone zu nehmen
und statt des deckentrainings dem hund lieber einen rückzugsort möglich machen,
wo er wirklich geschützt ist und seine ruhe hat.
(den muss man natürlich auch erst mal einüben.)
man hätte dann außerdem die chance,
die sache mal von grund auf anzugehen.
wenn nämlich der hund mal die chance bekommt,
besucher nicht nur als überforderung oder bedrohung zu erleben,
die ihm buchstäblich zu sehr auf den pelz rücken,
dann kann man mit vernünftigem training beginnen
und dem hund schritt für schritt zeigen,
dass besuch gar kein grund für aufregung ist.
doch dazu dann mehr demnächst im webinar „wenn besuch kommt – und der hund sich aufregt“