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by brigid

Juni 17, 2018

schnüffelspiele und nasenarbeit

schnüffelspiele und nasenarbeit sind etwas ganz besonderes.
nicht bloß, weil hunde sie so lieben.
auch nicht, weil es kaum eine bessere auslastung für den hund gibt.

eine, die sehr vielfältig ist und dem hund wirklich spaß macht.
vorausgesetzt, man geht es richtig an.

(wenn du wissen möchtest, wieviele unterschiedliche formen von schnüffelspielen es gibt und worauf es bei der nasenarbeit wirklich ankommt, dann gibt es mehr info dazu im webinar „schnüffelspiele und nasenarbeit“)

nein. beides kann dein hund auch anders kriegen.

schließlich gibt es auch andere dinge, die dein hund total gern mag
(wasser vielleicht oder spielen mit hundekumpels oder was immer).

auch auslastung kriegt man über denkspiele oder clicker-training gut hin.

das, was schnüffelspiele so besonders macht, ist etwas anderes.

nämlich das, was dabei im hirn deines hundes (alles) abgeht!

hast du dich schon mal gefragt, warum hunde so auf schnüffelspiele abfahren?
nun, hier sind ein paar gründe dafür.

 

1. schnüffelspiele aktivieren das denken

jedem sinnesorgan entspricht ein hirnareal, in dem die reize aus diesem organ verarbeitet werden.
bei den menschen ist der bereich der optischen verarbeitung der größte.
bei den hunden ist das riechzentrum im gehirn der größte bereich.

es liegt in der großhirnrinde, also in jenem teil des gehirns, der fürs denken zuständig ist.
für überlegte reaktionen statt reflexe.
für geplantes vorgehen statt blindem reagieren.

schnüffelspiele aktivieren also jenen teil des gehirns, in dem das denken stattfindet.
genau deswegen haben sie ja so eine wunderbare wirkung und helfen stress abbauen und gelassenheit herstellen!

mit jedem schnüffelspiel kommt der hund mehr ins denken,
mehr ins überlegte handeln.
(vorausgesetzt, die nasenarbeit ist vernünftig aufgebaut und nicht zu langweilig und auch nicht zu frustrierend.
man kann hunde mit nasenarbeit ja auch „unglücklich“ machen).

man könnte also sagen: schnüffeln = denken!

eine sehr angenehme nebenwirkung des ganzen:
das gehirn ist jenes organ im körper, das die meiste energie verbraucht.
mehr als andere organe und mehr als reine muskelarbeit.

daher macht denken (also beim hund das schnüffeln) schneller müde als andere tätigkeiten.
und schon hast du einen hund, der ruhiger geworden ist, sich verausgabt hat und nun angenehm müde ist.

2. schnüffelspiele stimulieren das lustempfinden

im gehirn gibt es auch einen eigenen bereich für das empfinden von lustgefühlen bzw. eben unlust,
das lustzentrum (wie überraschend, dass es so heißt).

es steuert verhalten insoferne, als es durch die ein lustempfinden als innere belohnung bestimmte tätigkeiten bestärkt und andere nicht.
(im übrigen ist es auch am entstehen von suchtverhalten beteiligt, mal nur so nebenbei bemerkt).

der körper belohnt sich also mit einem intensiven angenehmen gefühl selber für bestimmte tätigkeiten.
je häufiger das passiert, desto weniger braucht es, bis dieses lustempfinden ausgelöst wird.

wenn dem hund etwas spaß macht – wie das schnüffeln eben – wird genau dieses lustzentrum aktiv.
der hund hat also nicht nur seine freude damit, wenn er was leckeres gefunden hat oder von dir für die nasenarbeit belohnt wird,
sondern es kommt noch die innere belohnung durch das lustzentrum hinzu.

weil schnüffeln ja zu jenen tätigkeiten gehört, die ein hund auch von sich aus mit großer hingabe macht.
also zu jenen, die durch lustempfinden von sich aus attraktiv und lohnend sind.

3. gerüche machen glücklich

gerüche sind eng verbunden mit emotionen.
das ist bei uns menschen nicht anders.

bestimmte gerüche – frisch gebackenes brot am morgen oder ein bestimmter duft aus der kindheit – lösen unwillkürlich erinnerungen und emotionen aus.  oft überraschend intensive.

wenn das bei uns menschen schon so ist, wie muss das erst bei einem hund sein, der in einer welt aus gerüchen lebt?
der gerüche super intensiv wahrnimmt und sie vermutlich ebenso stark mit emotionen verknüpft hat?

bei der nasenarbeit können wir uns sicher sein, dass es positive erinnerungen und emotionen sind.
immer vorausgesetzt, der hund hat die schnüffelspiele positiv und richtig aufgebaut bekommen.

mit jedem schnüffelspiel werden also gleichzeitig auch emotionen aktiviert.
positive emotionen, glückliche erinnerungen (an die letzten lustigen schnüffelspiele), fröhliche momente!

was will man mehr!
was sonst macht den hund schon auf einen schlag
– ruhig und angenehm müde
– lustvoll motiviert
– und glücklich?

also los: welches schnüffelspiel machst du jetzt gleich mit deinem hund?

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.