rumrennen und toben, flitzen und sausen, da hat der hund seinen spaß!
was soll da mit langsamkeit groß zu gewinnen sein?
noch dazu, wo es doch bei jedem bewerb immer um besser-schneller-höher geht?
nun ist natürlich nicht alles im leben ein wettrennen (gott sei dank!).
der hund tut sich mit schnelligkeit allerdings tatsächlich leichter als mit langsamkeit.
(jedenfalls ein gesunder und noch nicht ganz alter hund).
das liegt in der natur der sache.
ist aber deswegen nicht automatisch gut.
schnell geht leichter
schnelligkeit ist natürlich relativ.
im vergleich zum menschen ist der hund schneller – nicht nur beim rennen!
sein grundtempo ist höher (drum ist das leinegehen ja so eine anstrengende sache für ihn)
und auch in seinen reaktionen (drum ist das timinig für uns menschen oft gar nicht so leicht)
natürlich gibt es auch schnellere und langsamere hunde (wobei auch die langsameren und menschen immer noch eine nasenlänge voraus sind)
das hängt von der rasse und vom alter ab.
ganz unabhängig davon gibt es aber welche, denen langsam machen viel schwerer fällt als anderen:
je weniger der hund körperlich im gleichgewicht ist, je weniger gut seine körperkoordination ist und je weniger er gelassen und cool ist, desto schwerer fällt es ihm, auch mal langsam zu machen.
bei einem vierbeiner verteilt sich das gleichgewicht ja zwischen vorne und hinten.
will der hund schnell rennen, verlagert er das gewicht stärker auf die vordere körperhälfte (so wie der menschliche sprinter sich nach vorne lehnt).
will er gelassen und ruhig reagieren können, muss er sein gewicht gleichmäßig auf die vordere und hintere körperhälfte verteilt haben.
und will er sich langsam bewegen, gilt dasselbe: er muss gut im gleichgewicht sein und seine hinterbeine schön sortiert haben.
genau das aber fällt vielen hunden schwer!
die kunst der langsamkeit
viele hunde haben keine gute wahrnehmung hinteren körperhälfte.
sie wissen sozusagen gar nicht recht, dass da noch 2 hinterbeine sind, die man einzeln und bewusst verwenden könnte.
das sind dann die hunde, die gern wo stolpern, wo anrennen, dinge umwerfen und – eben – lieber schnell, schnell machen.
(so wie du über eine stelle mit glatteis, wo du dich nicht recht sicher fühlst und nicht gut ausbalancieren kannst, schnell schnell drüber huscht.)
dafür gibt es mehrere gründe:
– der hund hat als welpe keine ausreichenden körpererfahrungen gesammelt
– der hund hat generell eine schlechte körperwahrnehmung und spürt sich nicht gut
– der hund ist hektisch oder im stress (was sich auf sein gleichgewicht auswirkt)
– der hund wurde nie in bewusster und langsamer bewegung gefördert
warum ist das nun ein problem?
warum sollte der hund auch langsam machen können?
weil es ihm gut tut!
jedes lebewesen fühlt sich viel besser und sicherer, wenn es körperlich im gleichgewicht ist und wenn es seine bewegungen und sein tempo so regulieren kann, wie es grade erforderlich ist.
(stell dir einfach mal vor, du wärst ein motorradfahrer, der immer nur 100kmh fahren kann, egal ob auf der graden autobahn oder der kurvigen engen landstrasse)
langsamkeit kann noch dazu gezielt eingesetzt werden, um den hund ruhiger und sicherer zu machen.
grade bei reaktiven hunden, die schnell mal heftig auf begegnungen reagieren, ist das zum beispiel ein super hilfsmittel!
für hunde, die ängstlich und unsicher sind, können eine bessere körperkoordination und die bewegung im gleichgewicht wahre wunder bewirken.
langsamkeit gezielt zu fördern und dem hund mal zu zeigen, dass das geht (und gut tut), lohnt sich also allemal!
wenn du mehr zu dem thema erfahren möchtest, dann meld dich doch gleich an zum kostenlosen webinar „die kunst der langsamkeit“
wenn du deinem hund die langsamkeit gleich direkt beibringen möchtest – und zwar so, dass es leicht geht und er spaß dabei hat – dann schau doch mal den kurs „hund in balance“ an.