BLOG


by brigid

Juli 2, 2017

ein gut funktionierender rückruf ist kostbar!

er ist der schlüssel zur freiheit für den hund.
und die garantie für seine sicherheit im alltag und im freilauf.

drum ist es ja so wichtig, ihn wirklich gut aufzubauen und klug zu üben.

drei dinge sind dabei entscheidend:

  1. der hund lernt von anfang an, auf nur einmal (!) rufen sofort und verlässlich zu kommen
  2. der mensch ruft nur dann, wenn der hund auch tatsächlich prompt kommen wird.
  3. der rückruf wird auch mit ablenkungen trainiert.

soweit ist natürlich alles klar.

was aber tun, wenn der hund zwar normalerweise recht gut hört, aber nichts mehr geht,
wenn ein reh aufspringt
oder wenn unerwartet ein radfahrer vorbeischießt
und der hund hinterher rennt und auf und davon ist?

egal wie oft man ruft!

solche situationen lassen sich ja schwer trainieren.

sie sind ausserdem sehr aufregend – für den hund wie den menschen.
da funktionieren die normalen signale oft nicht mehr.

das liegt daran, dass bei „normalen“ signalen der hund sich entscheiden kann,
er denkt nach – soll ich oder soll ich nicht.
und wenn gut geübt wurde, entscheidet er sich fürs richtige.

kommt aber eine riesen-aufregung daher wie reh, radfahrer oder sonst was,
ist nichts mehr mit nachdenken und sich richtig entscheiden!

da übernimmt der simple reflex,
da gibt’s eine völlig unüberlegte reaktion.

für diese situationen bräuchte man also etwas,
was möglichst genauso stark als reflex verankert ist,
wie das hinterherrennen.
und das auch bei großer aufregung noch funktioniert!

zeit also für den:

super-rückruf

der super-rückruf ist ein signal, das

  • so gut aufgebaut wird
  • mit solcher begeisterung eingeübt wird und
  • von anfang an mit aufregung konditioniert wird

das er „automatisch“ funktioniert,
ohne dass der hund lange nachdenken kann.
dass fast schon wie ein reflex funktioniert
und dazu führt, dass dein hund noch im lossprinten auf dem haken kehrt macht und angerannt kommt.

das erfordert natürlich ein bisschen üben
(sehr gezielt und hochwertig).

vor allem aber ist eines wichtig: man darf sich den super-rückruf nicht im alltag kaputt machen!

denn genau das passiert ja mit dem normalen rückruf recht rasch.
natürlich könnte man den theoretisch auch so aufbauen,
dass er „automatisch“ wirkt,

  • aber dann darf man ihn halt nur sehr selten verwenden
  • und nie dann, wenn der hund nicht gleich angeschossen käme
  • und immer so, dass der hund völlig begeistert ist.

das lässt sich im alltag einfach nicht durchhalten, allein schon deswegen, weil man ihn doch öfter braucht.

und genau deswegen gibt es noch den super-rückruf.

achtung: den brauchen gar nicht alle hunde! wenn dein hund sich sowieso gut von allem möglichen abrufen lässt, wenn er nicht jagdlich ambitioniert ist oder bestimmte „feindbilder“ hat, wo er die ohren auf durchzug schaltet, kommt ihr problemlos mit dem ganz normalen (gut trainierten!) rückruf aus.

wer aber einen hund mit unerwünschtem jagdverhalten hat oder einen mit übermäßig guter nase, der komposthaufen „jagt“ oder einen mit heftiger reaktion auf bestimmte feindbilder, tut gut daran, zusätzlich noch einen super-rückruf aufzubauen.

dazu braucht man ein eigenes signal,  das

  • mit supertoller belohnung verknüpft wird
  • von anfang an mit der eigenen aufregung konditioniert wird (sonst klingt das ganze im ernstfall völlig anders)
  • sehr gezielt und sparsam eingesetzt und häufig aufgefrischt wird.

der super-rückruf muss für den hund so sein als rufe dir jemand zu:
„he, komm schnell, du hast in der lotterie gewonnen!“
und zwar den haupttreffer, nicht grad mal 5 euro oder so.

die genaue anleitung zum aufbau des super-rückrufs gibt es im neuen online-kurs  „der super rückruf“ und für alle, die in die hundeschule kommen mögen, auch als kurzkurs. 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.