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by brigid

Januar 15, 2017

wenn der hund unsicher ist, dann ist das nicht schön. für ihn selber nämlich nicht.

ob einer  ein großer draufgänger ist und sich überall unerschrocken reinstürzt oder nicht, ist weniger wichtig.

aber sicher sollte er sich in seinem normalem leben und was ihm da begegnet schon fühlen können!

 

das ist allerdings nicht allen hunden gegeben.

und das kann ganz unterschiedliche ursachen haben:  mangelhafte sozialisation, schlechte erfahrungen, angeborenes naturell, häufige (und frühe) überforderung,….

 

 

das gute: es muss zum glück nicht so bleiben!

hier sind 3 einfache dinge, wie du deinem hund schnell zu mehr selbstvertrauen erhelfen kannst.

 

1. erfolgserlebnisse

es geht nichts über das gefühl, grade was selber (!) geschafft zu haben!

bei solchen erfolgserlebnissen wächst nicht nur der hund ein stückchen, sondern sein selbstvertrauen wächst jedesmal ein stück mit.

am größten sind die erfolgserlebnisse, wenn dein hund nicht bloss was richtig gemacht hat, was du von ihm verlangt hast (also ein sitz oder so), sondern wenn er es sich eigenständig erarbeiten durfte.

ja: durfte!

denn oft genug lassen wir grad unsicheren hunden gar nicht erst die möglichkeit, mal was selber ausprobieren und eigenständig drauf kommen zu können, wie es geht.

natürlich heißt das jetzt nicht, dass er sich mal alleie auf der hundewiese zurecht finden soll, wenn er mit anderen hunden unsicher ist. die nötige umsicht und der schutz für den hund haben immer vorrang.

zum glück lassen sich die erfolgserlebnisse ganz leicht organisieren:  mit jeder gelösten denkaufgabe und jedem gelungen suchspiel!

besonders genial: das „freie formen“ (auch shaping genannt) im clickertraining, wo der hund durch versuch und irrtum selber herausfindet, was funktioniert und dich dazu bringt, zu clicken und ihm ein keks zu geben.

(ideen und genaue anleitungen dazu gibt es auch im kurs „kreatives klickern“)

2. geschicklichkeitsübungen

wer auf seinen 4 pfoten sicher unterwegs ist, fühlt sich gleich insgesamt sicherer.

körperliche geschicklichkeit und ein gutes gleichgewicht helfen nämlich dabei,  die selbstwahrnehmung und das selbstvertrauen zu stärken.

mal ganz abgesehen, dass es dazu noch mit jeder bewältigten aufgabe ein kleines erfolgserlebnis gibt!

du kannst unterwegs bäume, felsen, äste, bänke und was immer ihr so findet für kleine geschicklichkeitsübungen nutzen.

zuhause hast du besenstangen, stühle, bänke, reifen, plastikplanen, kissen und was immer dein haushalt so hergibt.

wichtig ist dabei:
lass deinem hund zeit!
bloss kein druck!

das ganze soll schließlich spaß machen und keine olympiade werden!

 

3. eigene entscheidungen

sich selber entscheiden können heißt auch, dass man selber ein stück verantwortung bekommt und übernehmen kann. wie cool ist das denn!

damit kann der hund stück für stück eigenständigkeit üben.
(voraussetzung ist natürlich, dass er mit der entscheidung nicht überfordert ist).

also warum nicht dem hund die wahl lassen, welchen von zwei oder drei kauartikeln er jetzt grad haben möchte.
oder ihn entscheiden lassen, ob ihr den linken oder den rechten weg nehmen wollt.
oder ihm die entscheidung überlassen, ob er jetzt lieber das eine spiel oder das andere machen möchte (oder gar keins).

mit jeder kleinen entscheidung, die du im alltag dem hund überlassen kannst, wächst seine eigenständigkeit wieder ein stück. und damit die sicherheit.

wenn dein hund ein wirkliches angsthema hat oder eine sehr starke, generelle unsicherheit, dann brauchst du vielleicht zusätzlich zu den genannten dingen noch eine kompetente beratung. aber falsch liegen kannst du mit erfolgserlebnissen und eigenen entscheidungen nie.

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.