denkspiele für den hund erfreuen sich zunehmender beliebtheit.
was gut ist! denn die denkfähigkeiten des hundes wollen ja gefordert und gefördert werden.
allerdings unterschätzen wir diese denkfähigkeiten schnell mal
und bieten dem hund viel zu einfache spiele oder wiederholt die selben.
es gibt ja inzwischen einiges zu kaufen.
billig oder teuer, simpel oder doch etwas schwieriger.
als einstieg sind die meisten spiel auch völlig ok,
wenn der hund erst mal draufkommen muss, dass das manipulieren von objekten zu leckerchen führt.
doch lange hält das nicht vor.
schon wäre das nächste neue denkspiel nötig.
die sache ist nämlich die:
selbst das tollste denkspiel aus dem fachhandel ist keine aufgabe mehr,
wenn der hund es mal geknackt hat und weiß, wie es geht.
da können wir ihm das spiel immer wieder und wieder anbieten
und er wird sich auch schnell die leckerchen daraus holen oder sie verdienen,
doch viel nachdenken muss er dabei nicht mehr.
also holen wir uns ideen aus dem internet, wo vieles angeboten wird.
auch hier gilt: vieles ganz nett, manches gut, nur wenig anspruchsvoll genug für den hund.
daher wollen wir mal einen blick darauf werfen, was ein gutes denkspiel für den hund bieten muss.
(mit „gut“ ist dabei gemeint: eines, das tatsächlich nachdenken vom hund erfordert und ihm die gewünschte geistige auslastung bietet)
1. lösungsstrategien
jede denkaufgabe erfordert eine bestimmte lösungsstrategie.
mal muss etwas angestupst, mal geschoben, mal gehoben werden.
das sind dann meist die einfacheren spiele, wie sie im fachhandel angeboten werden.
(wobei es auch komplexer hergehen kann, wenn mehrere schritte nötig sind, um das denkspiel hinzukriegen).
zum beispiel: klötzchen heben, um ans leckerchen drunter zu kommen.
schwieriger wird es, wenn der hund seine beobachtungsgabe nutzen oder ein verständnis für zusammenhänge anwenden muss.
zum beispiel: objekte der einen art gehören in den korb, objekte der anderen art gehören in die ecke.
ein anspruchsvolles denkspiel zeichnet sich dadurch aus,
dass der hund nicht mit der selben lösungsstrategie wie immer gleich ans ziel kommt,
sondern unterschiedliche strategien erproben muss.
oder noch besser: dass er mehrere strategien kombinieren muss, um die aufgabe zu lösen.
2. mehrstufigkeit
je direkter der weg zum ziel, desto einfacher ist das denkspiel.
einen becher umwerfen, um ans leckerchen zu kommen, das wäre eine einstufiges spiel.
denkspiele, die den hund gut auslasten, bestehen daher aus mehreren stufen, damit es schwieriger wird.
wenn er erst herausfinden muss, welche von mehreren boxen die richtige ist,
diese dann öffnen muss und dort dann den becher findet, den er umwerfen soll,
dann wäre das ein mehrstufiges und damit viel anspruchsvolleres denkspiel für ihn.
auch dabei steigt der spaß, wenn der hund für die verschiedenen stufen der aufgabe unterschiedliche strategien oder lösungswege braucht.
mehr komplexität heißt nämlich mehr denken und damit mehr auslastung.
3. variation
die besten denkspiele sind jene, die nicht gleich „fertig“ sind, wenn der hund sie einmal gelöst hat,
sondern die sich abwandeln und ausbauen lassen.
(das macht auch dem menschen das leben etwas leichter, weil er nicht so schnell gleich wieder ganz was neues anbieten muss).
so könnte eine aufgabe darin bestehen, dass der hund lernt,
dass ein weicher gegenstand „richtig“ ist und ein harter nicht.
doch warum dabei stehen bleiben?
da kann man doch gleich eine reihe weiterer gegenstände ins spiel bringen,
die der hund richtig zuordnen muss oder gleich an die richtigen stellen „sortiert“
(im kurs „denkspiele 2.0“ ist das eine der aufgaben)
oder sie sogar suchen geht, damit er sie dann entsprechend sortieren kann?
die besten denkspiele sind die, aus denen man noch eine reihe weiterer varianten und aufgaben ableiten kann.
dann hat der hund zwar eine lösungsstrategie schon erlernt und die aufgabe verstanden,
kann aber das gelernte gleich anwenden fürs lösen der nächsten ausbaustufe der aufgabe.
fazit
wer einen blutigen anfänger hat, für den reichen die simplen denkspiele allemal.
hauptsache, er bekommt überhaupt abwechslung und was zum nachdenken angeboten.
wenn der hund aber spaß an denkaufgaben hat und mehr geistige auslastung vertragen könnte
(und mal ehrlich: welcher hund könnte das nicht?),
der braucht anspruchsvolleres und ist gut beraten mit denkaufgaben, die vielfältig und abwechslungsreich sind.
die gibt es in der regel nicht im fachhandel zu kaufen, sondern da sind andere ideen gefragt.
wer einen mix an einfacheren (aber ausbaubaren) und anspruchsvolleren denkaufgaben möchte, findet übrigens eine weihnachtlich inspirierte sammlung samt anleitung im kurs „12 tage weihnacht“.