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by brigid

März 8, 2015

wenn du deinen hund an die leine nimmst, willst du zwei dinge:

1. er soll bei dir bleiben (das muss er dann ja)
2. er soll dir nicht die schulter auskegeln dabei. oder muskeltrainer für deinen oberarm spielen.

sprich: er soll anständig und locker gehen, wenn er an der leine ist!
kein ziehen. kein zerren. kein generve.

das ist jetzt die stelle, wo die meisten leidgeprüft in sich hinein grinsen und denken:
„ja, schön wär’s“

ob dein hund zieht oder nicht, kann mit so was simplem wie der leine zu tun haben.

natürlich mit der erziehung!

aber eben auch mit der leine!

denn mit der falschen leine machst du dir das leben unnötig schwer.  und deinem hund erst!
mit der falschen leine wird aus dem durchaus bewältigbaren leinentraining eine fast unlösbare aufgabe.

aber bevor ich dazu komme, was bei einer leine richtig und falsch ist –
und für alle, die die wichtigen infos gleich wollen und nicht erst am ende des blog-beitrags,
hier die wichtigen infos.

noch wichtiger als die leine ist das training.

für alle, die’s praktisch angehen wollen, gibt es gute nachrichten:

die leinenkurse sind da!

du hast die wahl zwischen

dem  lockere leine – basis modul (7 tage grundlagen erarbeiten),
dem  lockere leine – kombi kurs (das basis modul plus 21 tage leinen-challenge) und
der   lockere leine – super kombi (basismodul plus leinen-challenge plus modul „coole begegnungen“)

einfach auf den link klicken für nähere infos oder zum anmelden.

aber zurück zur leine.

lass mich dir eine geschichte erzählen.

vor vielen ,vielen, wirklich vielen jahren war ich mit meiner damaligen labrador-hündin maluna bei einer netten deutschen trainerin, um mir das alles mal anzuschauen. maluna hatte ein hübsches rotes halsband und eine normale 1,5m leine. (schlagt mich nicht, ich sagte doch, das war vor vielen jahren!).

ich wurde gebeten, mit maluna am nächsten tag bei einer hundegruppe zu assistieren.
kein problem. zugesagt.

erst dann hab ich erfahren,
– dass ich dafür erstens um 6.00 morgens schon am treffpunkt sein musste (ich! 6.00 morgens!!!! stöhn!)
– dass wir zum trainingsgelände erst mal ein stück mit den anderen hunden durch den wald gehen mussten.

na bravo! ‚
das konnte nur peinlich werden.

maluna kannte leine gehen nur in der stadt, sonst lief sie immer frei, auch im wald!
und in der stadt ging sie zwar einigermaßen brav an der leine, aber sicher nicht in hundegesellschaft.
wir reden hier immerhin von einem sehr jungen labrador!

was soll ich euch sagen?

es wurde überraschenderweise nicht peinlich.

nicht, weil maluna über nacht eine andere hündin geworden wäre.
oder gar schon so brav gewesen wäre, das alles mit links zu nehmen.

nein.
aus genau zwei gründen:

1. weil wir das halsband gegen ein brustgeschirr getauscht hatten.
2. weil ich eine vernünftig lange leine (3m) für sie gekauft hatte.

siehe da! meine hündin schnüffelte ruhig am wegesrand, ohne ziehen.  musste sie ja auch nicht, die leine ließ ihr platz genug. sie ging ganz entspannt mit mir mit, schließlich gab es auch keinen unangehmen druck am halsband mehr.

voila!!!

seither bin ich bekehrt.  nicht nur vom brustgeschirr (das sowieso). sondern vor allem in sachen leinenlänge.

die länge macht’s aus.

stell dir mal vor du hast 1,5m leine, einen dackel und bist 1,75 groß.
und dann rechne aus, wieviel leinenlänge der dackel noch als bewegungsspielraum hat.
eben.

zwei schritte, und das ende der leine ist erreicht!

da hat echt der bravste hund keine chance, an lockerer leine zu gehen.
weil da nämlich keine leine mehr ist! die reicht einfach nicht. da ist gleich ende der fahnenstange.

merke punkt 1: die leine muss mindestens die entfernung zwischen deinem ellbogen (weil du den arm oft anwinkelst) und dem hunderücken plus allermindestens 2 m bewegungsspielraum haben. erst dann hat dein hund eine chance, mal ein paar schritte machen zu können, ohne auf zug zu kommen.

noch besser wäre ehrlich gestanden eine noch längere leine! vor allem, wenn dein hund nicht bloss mal ein kleines stück an der leine laufen muss, sondern oft oder gar überhaupt an der leine hängt.
ich kann dir gar nicht sagen, bei wievielen hunden ich schon erlebt hab, dass die 5m leine den plötzlichen durchbruch gebracht hat!

bei 2-3 m: jeder spaziergang ein ewiges ziehen oder ziehen und stehenbleiben und je nach trainingsmethode die diversen signale oder interventionen, damit die leine wieder locker ist.
bei 5 m: plötzlich alles gut. in alltagsituationen kein ziehen mehr, lockeres gehen. magische wirkung!

probier’s doch aus!

merke punkt 2:  der „magische punkt“ ist für viele hunde an der 5m leine. je länger die leine ist, desto besser kann sich der hund bewegen, mal stehenbleiben und schnüffeln, mal ein paar schnellere schritte machen, ohne gleich am ende der leine angekommen zu sein.

also – denkst du dir vielleicht – dann gleich eine möglichst lange leine. am besten eine ausziehbare, dann hat man nicht immer so ein leinengewurschtle in der hand und kann damit auch in der stadt gehen, wo die leine kürzer sein muss.  und kaufst dir eine ausziehbare leine, eine flexi.

halt!
stopp!
tu’s nicht!

(und wenn du schon eine hast, verbanne sie auf ewig!)

wolltest du nicht einen hund, der nicht an der leine zieht?
der mit dir an lockerer leine geht, auch über längere strecken?

ja?

und wie bitte soll er das tun, wenn er an der ausziehleine ziehen muss, damit er auch nur einen schritt gehen kann?
das ding heißt doch nicht umsonst ausZIEHleine!

probier’s mal selber: lass jemanden die leine halten und nimm den karabiner und geh ein paar schritte. spürst du den zug? und jetzt stell dir mal vor, du bist nur ein drittel so schwer, wie du bist. oder gar nur ein 5kg hund. und musst dich mit deinem ganzen gewicht reinstemmen, damit du die leine ausziehen und weiter kommen kannst.

was lernst du da wohl fürs leben?
richtig: ziehen muss ich, was das zeug hält!

keine chance, jemals die lektion zu lernen, die jeder hund können sollte, nämlich „ich lasse die leine schön locker, nur so komm ich weiter“.

merke punkt 3:  niemals nicht eine ausziehbare leine verwenden! daran lernt dein hund nur das ziehen wirklich gut. für alles andere ist sie ein riesenhandicap.

(alle anderen gefahren der ausziehleine lass ich hier jetzt mal außen vor, denn da gibt es noch einige).

also los.

geh gleich mal und miss deine leine nach, wenn du dir nicht sicher bist.
und dann schmeiß die flexi weg, falls du eine hast.
und dann probier mal, mit der 3 meter leine gehen. und im vergleich mit der 5 meter leine gehen.
(und klar: dann kannst du auch gleich noch eine richtige schleppleine ausprobieren oder üben).

und wenn du dann die richtige leine hast und tipps fürs training möchtest,
wie gesagt, es gibt die leinenkurse

ich würd mich freuen, wenn du bei einem davon (oder mehreren) mit dabei bist!

und wenn du meinst, den beitrag sollten auch andere lesen, damit ihr hund an die richtige leine kommt und ein leichteres leben hat, dann teil ihn bitte! einfach die sharebuttons weiter unten anklicken!
danke! (im namen der hunde)

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.