hunde sind so unterschiedlich, kann man da wirklich alle auf die gleiche weise erziehen?
diese berechtigte frage taucht immer wieder auf.
die antwort ist simpel:
ja.
und nein.
gleiche lernregeln
ja deswegen, weil alle hunde den gleichen lernregeln unterliegen.
übrigens nicht nur alle hunde, sondern ziemlich alle tiere, menschen inklusive.
diese lernregeln sind zusammengefasst recht simpel:
erstens wird alles abgespeichert, was zum gewünschten erfolg führt.
zweitens wird nichts weiterhin gemacht, was einen mißerfolg bringt.
in der anwendung ist die sache ungleich komplizierter,
doch die erkenntnisse der lerntheorie gelten für alle hunde gleichermaßen.
was wir aus der lernforschung auch wissen:
lernen über erfolg – also über belohnung und das erreichen des gewünschten – funktioniert nachhaltiger.
lernen mit strafmethoden hingegen führt neben schlechteren lernergebnisse auch zur verunsicherung des hundes.
zu behaupten, dass manche rassen oder manche hunde eben eine „deutliche ansage“ und strafe brauchen, ist quatsch.
natürlich gibt es unterschiedliche hundetypen,
doch die lernregeln gelten für sie alle gleich.
unterschiedliche typen
dass die lernregeln für alle gleich sind,
bedeutet allerdings nicht, dass man alle hunde bei der erziehung über einen kamm scheren kann.
erziehung besteht aus deutlich mehr als den lernregeln.
dazu gehört zum beispiel die lernumgebung, die beziehung zwischen hund und mensch,
die lernbereitschaft des hundes, seine motivation für die aufgabe,
die art der interaktion zwischen hund und mensch.
und nicht zuletzt das naturell des hundes.
wo die einen supersensible sind und alles gleich erfassen
(und dabei vor allem kleinste negative erfahrungen auf ewig abspeichern),
sind die anderen durch nichts zu erschüttern oder eigenständig (und dadurch vermeintlich „desinteressiert“)
oder nur bei bestimmten dingen mit feuereifer dabei, bei anderen aber völlig unmotiviert.
wie man ihnen etwas beibringen kann,
unter welchen umständen sie am besten lernen (und unter welchen eher schlecht),
wie man die nötige motivation fördern kann
und worauf man rücksicht nehmen muss,
variiert daher von hund zu hund stark.
ein einheitliches rezept für die hundeerziehung funktioniert daher nicht.
um das klar zu sagen:
ja, in der grunderziehung müssen sie alle mehr oder weniger dasselbe lernen.
ja, die lernregeln gelten für alle gleich.
ja, die erziehungsmethode über belohnung hat sich für alle am besten bewährt.
die erziehung aber läuft von hund zu hund unterschiedlich ab.
passende trainingsmethoden
es macht einen unterschied, ob ein hund sagen wir eine dog-dance übung oder das apportieren lernen soll,
der das lernen von klein auf gelernt und mit seinem menschen viel ausprobiert hat,
ober ob es ein schon älterer hund ist, der außer als hofhund oder streuner aufgewachsen ist
und keine (positive) erfahrung mit erziehung hat.
die erziehung muss für einen schnell gestressten hund, der wenig außenreize verkraften kann,
anders aussehen als für einen gelassenen hund aus einer arbeitslinie,
der gar nicht genug kriegen kann.
die trainngsmethode muss also an den hund angepasst werden.
soll heißen, das lerntempo, die übungsdauer, die zahl der wiederholungen,
die art der anleitung durch den menschen,
die formen der belohnung und viele andere „kleinigkeiten“ müssen so erfolgen,
wie es am besten für den hund passt.
wie man die passende trainingsmethode für den eigenen hund findet
und welche richtlinien dabei für die verschiedenen hundetypen gelten,
dazu dann mehr nächste woche heir im blog.
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