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by brigid

Januar 1, 2023

dein hund und du

da steht ihr nun, dein hund und du.
den silvester hoffentlich halbwegs gut überstanden und ein neues jahr liegt vor euch.
mit allen möglichkeiten, chancen und vorhaben.
es ist einer dieser tage im jahr, wo wir eher mal pläne schmieden,
uns dinge vornehmen oder ziele setzen.
(das können wir auch an jedem anderen tag im jahr genauso, aber manchmal fällt’s uns eben leichter…)

was das neue jahr für deinen hund und dich wohl bereit hält?
vieles wird unerwartet kommen, doch eines kannst du selbst bestimmen:
was nämlich du für deinen hund bereit hältst.

dein hund und du

vielleicht gibt es ja das eine oder andere,
was du längst schon mal angehen wolltest, ausprobieren magst oder dir schon länger vorgenommen hast.
damit es nicht bei den vagen vorsätzen bleibt, wollen wir daraus einen konkreten plan machen.

meist sind es drei bereiche, die uns beschäftigen:

1. was im alltag nervt

es gibt vieles im zusammenleben mit dem hund, das problemlos klappt.
dann sind da aber auch die paar sachen, die nerven –
auch wenn uns klar ist, dass das normales hundeverhalten ist oder der hund es halt nicht besser weiß.

wenn der hund an der leine zerrt, bellend zur tür rennt oder die ohren auf durchzug schaltet,
wenn er einen spannenden geruch aufgenommen hat,  dann nehmen wir’s manchmal hin,
öfter aber finden wir es nervig und reagieren auch mal entsprechend.

das hilft natürlich nichts.
es immer so weiter laufen auch nicht.

die frage ist daher: wie lange wollen wir uns noch damit herumschlagen?
oder aber: wollen wir uns damit schlicht abfinden und gelassen bleiben?

dahinter stecken in der regel gewisse unschärfen oder schlampigkeiten in der erziehung.
wenn wir das wort „erziehung“ hören, denken wir allerdings oft:
oje, das wird mühsam, daran was zu ändern.

dabei reichen oft ein paar kurze wochen mit ein paar minuten systematischem üben täglich,
und die nervige angewohnheit des hundes ist fast gänzlich weg!
die abwägung lautet also: drei, vier wochen mit dem hund gemeinsam was machen
und sich dann jahre an genervtsein ersparen?

mein tipp:
geh nicht alles gleichzeitig an!
konzentrier dich zuerst auf darauf, dass dein hund die wirklich nötigen grundlagen hat –
welche das sind, kannst du im kostenlosen leitfaden „was hunde wirklich lernen müssen“ nachschauen, den du gleich hier bestellen kannst.

dann such dir eine übung oder lektion aus.
und zwar die, die dir am leichtesten erscheint
(nicht die, die dich am meisten nervt)
und die nimmst du dir konkret für die nächsten 30 tage vor.
da hast du einen überschaubaren zeitrahmen, ein klares ziel und kannst dir einen kleinen plan machen.
die erfolgserlebnisse werden nicht lange auf sich warten lassen!

2. was dem hund probleme macht

neben den nur für uns menschen nervigen dingen gibt es auch jene situationen,
wo der hund echt ein problem hat.
(das mag zusätzlich auch nervig sein, das ist aber nicht das eigentliche thema).

wenn der hund sich vor fremden menschen fürchtet,
wenn er an der leine aggressiv auf andere hunde reagiert
oder selbst auf kleinigkeiten völlig überdreht reagiert,
dann ist er arm dran und kommt da vor allem nicht alleine heraus.

hier braucht er die hilfe seines menschen – und dieser oft kompetente unterstützung,
um zu verstehen, warum der hund so reagiert und wie man ihm ein anderes verhalten ermöglichen könnte.

mein tipp: 
lass das nicht länger schleifen, denn das problem wird dadurch nur größer.
es belastet nicht nur euren alltag, sondern dich und vor allem deinen hund.
also lieber heute noch die suche nach einer lösung starten als zuwarten.

schreib eine typische situation auf, in der dein hund dieses problem hat.
überleg, ob klar ist, was dahinter steckt oder aber nicht.
such dir ein gutes fachbuch oder ein webinar, um dir selber mal grundlagenwissen anzueignen.
oder aber du kontaktierst gleich einen seriösen trainer/in mit spezialisation auf verhaltenstraining
und ihr macht euch einen termin aus.
schreib gleich zu der problemsituation deines hundes, was dein erster schritt zur lösung sein wird
(zum beispiel: trainersuche, buch bestellen,….)

3.  was ein schlechtes gewissen auslöst

das thema auslastung für den hund – vor allem die geistige auslastung – löst gelegentlich ein
„ich weiß eh, da müssten wir mehr machen“ als reaktion aus.
unsere alltagsroutine mit dem hund deckt die normalen dinge ab,
spazierengehen samt ein paar suchspielen oder klassichen übungen (sitz, bleib, fußgehen…),
fellpflege, füttern, kauknochen und all sowas.

wir wissen zwar, dass der hund damit alleine nicht auskommt
und immer wieder was neues zu denken braucht: neue denkspiele, anspruchsvolle nasenarbeit,
erkundungs- und geschicklichkeitsübungen, clicker-training oder was immer einem spaß macht.

der haken liegt daran, dass es was neues sein sollte
und dass wir das in der routine nicht mit dabei haben.
also bleibt es schon mal auf der strecke – und macht uns ein schlechtes gewissen.
(das du dir gar nicht leisten kannst, wie ich hier ausgeführt habe).

mein tipp: 
schnapp dir jetzt sofort deinen kalender
und trag dir fix für jeden monat dieses neuen jahres einen tag als termin ein,
an dem du mit deinem hund eine neue denksportaufgabe machst oder anfängst.

der termin ist fix!
du hast zeit, dich vorzubereiten, was zu planen und dir zumindest 12 neue sachen fürs jahr einfallen zu lassen
(ein paar ideen dazu findest du in den online-kursen zur auslastung)
dein hund hat garantiert seine freude dran und du kannst dir jegliches schlechte gewissen ersparen.

die tipps hier haben einen einzigen haken – wie alle tipps und alle vorsätze:
lesen alleine reicht nicht, man muss es auch umsetzen ;-).
aber da bist du sicher schon mittendrin und trägst damit von deiner seite dazu bei,
dass dein hund und du ein wundervolles neues jahr miteinander genießen könnt!

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.