hinter jedem problem mit dem hund soll sich eine einzige gemeinsamkeit verbergen?
egal, ob er nun an der leine zerrt, andere hunde anstänkert, an menschen hochspringt
oder ob er bellend am zaun steht, rehe jagt oder besucher stellt?
irgendwie schon.
das heißt natürlich nicht, dass die ursache immer die selbe wäre.
klarerweise nicht.
aber einen gemeinsamen nenner haben all diese dinge,
die uns im alltag mit dem hund probleme machen
(und ihm das leben schwer).
würdest du’s erraten?
stress?
der ist zwar weit verbreitet und an vielem schuld, aber auch hunde ohne stress können probleme machen.
falsche erziehungsmethoden?
während erziehung über druck und korrekturen tatsächlich vieles schlimmer macht,
gibt es probleme klarerweise trotzdem auch bei hundefreundlicher erziehung.
fehlende bindung zum menschen?
ein reizwort für mich, denn daran liegt es praktisch nie.
(die erklärung dafür gibt’s hier)
nein, der gemeinsame nenner all dieser verschiedenen probleme ist ein anderer.
mangelhafte vorbereitung
wir sind nicht ausreichend vorbereitet darauf.
weder der hund, noch wir als menschen.
wären wir nämlich für die jeweilige situation gewappnet
(auf den unterschiedlichen ebenen, die dazu erforderlich sein können),
hätten wir das problem erst gar nicht.
dabei müssen wir drei unterschiedliche aspekte von vorbereitung unterscheiden.
1. fehlende grundlagen beim hund
ob ein hund eine bestimmte situation gut (= für uns menschen und/oder sich selber problemlos) bewältigt,
hängt davon ab,
– was er über diese situation bisher gelernt hat
– ob er in der richtigen nervlichen verfassung dafür ist
– ob er über die passenden (gelernten oder nicht gelernten) bewältigungsstrategien verfügt.
da hakt es meistens ziemlich.
wir erwarten von einem hund größte impulskontrolle, zum beispiel beim klingeln an der tür,
der schon bei kleinigkeiten im alltag keine selbstbeherrschungt hat.
der hund soll entspannt an einem anderen hund vorbeigehen,
schafft aber schon ohne ablenkung keine 300 meter an lockerer leine.
wir wollen ihn von aufgespürtem wild oder einem anderen hund wegrufen können,
er kommt aber schon beim normalen rufen (ohne ablenkung) nicht immer oder nur zögerlich.
das kann einfach nicht klappen.
das sind alles dinge, die der hund erst mal lernen muss,
die er aber noch nicht ausreichend kann und
die ihm daher zur bewältigung von anspruchsvolleren situationen gar nicht zur verfügung stehen.
sehr oft passiert es nämlich, dass wir vor allem mit dem jungen hund alles mögliche üben
oder mit hunden im hundesport alle möglichen spezialaufgaben erarbeiten,
die wenigen wirklich wichtigen grundlagen für den alltag aber nicht (ausreichend) aufbauen.
welche das sind und wie man sie (auch im nachhinein) am besten hinbekommt, dazu gibt’s dann mehr demnächst im (kostenlosen) webinar „3 grundlagen, die jeder hund braucht (und nicht alle haben)“, zu dem du dich gleich hier anmelden kannst:
2. vorausschauende hundeführung
die mangelnde vorbereitung des hundes auf diverse – auch schwierigere – alltagssituationen
hängt untrennbar mit dem menschen zusammen.
nämlich einerseits mit seinen stillschweigenden (oft unbewussten) erwartungen an den hund
und andererseits mit seiner art, den hund durch den alltag zu führen.
was damit gemeint ist?
wir gehen gern mal davon aus, dass ein hund bestimmte dinge einfach kann:
weil andere hunde das einfach so machen
(dass und wieviel erziehung bis dahin dahinter steckt, sehen wir ja nicht).
weil es für uns am einfachsten wäre
(und wir menschen eine tendenz dazu haben,
schwierigkeiten erst zu erwarten, wenn sie schon mal eingetreten sind)
weil unser früherer hund damit keine probleme hat.
(nur dass eben jeder hund anders ist und wir uns auf unterschieldiche erziehungstypen einstellen müssen).
treten dann plötzlich probleme auf, sind wir überrumpelt,
haben nicht damit gerechnet und sind daher nicht darauf vorbereitet.
wer davon ausgeht, dass er den hund immer frei laufen lassen kann,
investiert eben nicht besonders ins leinentraining.
wer nicht damit rechnet, dass der hund jagdlich ambitioniert ist
oder andere hunde überwältigend spannend findet,
übt den rückruf grad mal so, wie das für den normalgebrauch reichen würde.
der plan, was genau dieser hund für ein entspanntes alltagsleben brauchen wird, fehlt.
und damit fehlt auch die vorbereitung auf die schwierigeren momente.
3. spätes reagieren im moment
das passiert selbst dann, wenn wir eigentlich schon wissen,
dass der hund mit einer bestimmten situationen seine schwierigkeiten hat.
sagen wir mal, er zerrt bei hundebegegnungen heftig an der leine.
manchmal mehr, manchmal weniger, je nach hund auf der anderen seite.
was passiert einem dann nur allzuoft?
der hund ist auf einige entfernung noch halbwegs ok,
man hofft, dass es schon gut gehen wird
und reagiert erst dann, wenn er schon wieder in der leine hängt.
weil man nämlich keinen klaren plan hat,
wie man die situation anders und besser bewältigen könnte.
weil einem manchmal auch die „werkzeuge“ fehlen
(also signale, die funktionieren, oder eingeübte abläufe),
mit der man die situation noch bewältigen könnte.
wären wir etwas vorausschauender unterwegs
und hätten wir einen plan,
wär es uns mit hoher wahrscheinlichkeit gelungen,
den hund rechtzeitig zur seite zu lenken oder sitzen zu lassen
und die begegnugen halbwegs gelassen zu bewältigen.
wenn wir erst in dem moment reagieren, wo’s eigentlich schon zu spät ist,
geht natürlich nichts mehr.
dann bleiben nur noch die verzweifelten aktionen und notfall-tipps über.
weil wir uns auf anderes nicht vorbereitet haben.
wie heißt’s so schön: „vorbereitung ist die halbe miete“?
ich weiß zwar nicht, wieweit der spruch im leben sonst zutrifft,
in der hundeerziehung stimmt er aber jedenfalls!
wer sich ein paar ideen für bessere vorbereitung holen (oder auch nur die eigene vorbereitung überprüfen mag), ist herzlich zum kostenlosen webinar „3 grundlagen, die jeder hund braucht (und viele nicht haben)“ eingeladen.