das aufmerksamkeitssignal ist mit großem abstand des hilfreichste und flexibelste signal der hundeerziehung.
davon bin ich überzeugt.
ich weiß gar nicht mehr, wie ich jemals – früher, vor vielen jahren – auskommen konnte.
die kernaufgabe des aufmerksamkeitssignals ist klar:
die aufmerksamkeit des hundes auf sich lenken.
und zwar verlässlich und in allen lebenslagen.
was voraussetzt, dass es korrekt aufgebaut und gut geübt wurde.
das versteht sich ja von selbst.
(und wenn du dazu eine anleitung möchtest, kriegst du die kostenlos von mir:
einfach anmelden zur „aufgepasst challenge“, am besten gleich jetzt).
daneben ist das aufmerksamkeitssignal aber noch für gleich mehrere zwecke einsetzbar
und hilft einem in ziemlich vielen lebenslagen mit dem hund weiter.
hier ist mal ein überblick, wie ich das aufmerksamkeitssignal am häufigsten verwende
(da gibt’s sicher noch ein paar dinge mehr, die ich gar nicht aufgezählt habe)
und was du damit alles schaffen kannst:
1. umorientierung im leinentraining
wenn der hund lernt, die leine von sich aus locker zu lassen,
gibt es zwei kritische momente:
einmal, wenn irgendwas ihn ablenkt.
das andere mal, wenn er schon am ende der gespannten leine hängt und nichts mehr geht.
in beiden fällen hilft das aufmerksamkeitssignal:
beim ersten interesse für die ablenkung schnell das signal und schon ist der hund wieder mit seiner aufmerksamkeit bei dir.
bei zweiterem ist das aufmerksamkeitssignal fast noch wichtiger:
du willst ja vermeiden, dass dein hund ans ende der leine rennt und dann solange wartet, bis du nachgibst und weitergehst.
(manche setzen sich sogar hin und warten drauf!)
auch hier heißt die lösung: aufmerksamkeitssignal und umorientieren auf den menschen.
dabei lässt der hund unweigerlich die leine etwas locker
und schon hast du etwas, was du belohnen kannst.
(und dann bitte wieder fleißig die konstant lockere leine belohnen).
2. ersatz für ein abbruchsignal
ich mag abbruchssignale ja gar nicht (und habe hier aufsführlich erklärt, warum nicht).
man braucht sie auch nicht, denn das geht alles noch viel besser mit dem aufmerksamkeitssignal.
wenn der hund etwas tut, was er nicht soll, was möchtest du denn erreichen?
klar: dass er sofort damit aufhört.
nun rate mal, was passiert, wenn du deinem hund ein aufmerksamkeitssignal gibst?
genau. wenn er sich daraufhin wie gelernt sofort zu dir umdreht und auf deine nächste ansage wartet,
dann muss er dazu mit dem aufhören, was er grade gemacht hat.
bingo!
mehr wolltest du ja gar nicht.
natürlich reicht das aufmerksamkeitssignal nicht,
wenn dein hund sich grad den sonntagsbraten vom tisch gemopst hat und damit flüchtet.
da hilft aber auch kein abbruchsignal,
da wird jedes „lass das“ zum bloßen ausdruck der menschlichen befindlichkeit.
3. hund auf dem weg halten
wenn man nicht möchte, dass der hund beim spazierengehen im gebüsch herumstöbert
oder gar im unterholz verschwindet,
dann ist es sinnvoll, ihm beizubringen, auf dem weg zu bleiben.
nur wie macht man das, wenn er links oder rechts abbiegen möchte?
da gibt es dann verschiedene methoden:
ein „zurück“, ein „links / rechts“, ein „dableiben“, ein „langsam“ – hab ich alles schon gehört.
ganz oft kommt ein schärferes „nein“ (oder ähnliches).
warum nicht einfach das aufmerksamkeitssignal geben?
das ist wesentlich freundlicher,
dadurch reagiert der hund besser und verlässlicher
und kommt wieder in deine nähe.
vor allem bleibt er danach länger auf dem weg als bei einem der anderen wörter
(wegen der positiven erwartung, die das signal weckt).
4. hundebegegnungen entschärfen
was machst du, wenn du einen anderen hund auf euch zukommen siehst und weißt,
dass deiner sich gleich aufregen wird?
du nimmst die leine kürzer, hältst die luft an und ziehst den hund zur seite.
was alles nicht dazu beiträgt, sein gemüt zu beruhigen. ganz im gegenteil!
wie wär’s, wenn du stattdessen in diesem moment dein aufmerksamkeitssignal ertönen lässt,
dein hund dich darauf anschaut,
du ihm bedeutest, dass ihr ein stück auf die seite geht,
und ihr dort in aller ruhe wartet, bis der andere vorbei ist.
oft ist ja die gespannte leine ein wesentlicher trigger fürs ausrasten.
auf diese weise kannst du dir das alles ersparen.
(hab ich schon erwähnt, dass das aufmerksamkeitssignal natürlich korrekt aufgebaut und gut geübt sein muss, damit das klappt?)
5. fressbares am boden liegen lassen
hunde, die unterwegs gern alles fressbare aufsammeln, hören ein wort besonders oft: aus!
die bedeutung des wortes: schnell hin zum fund,
alles runterschlingen oder sofort wegrennen,
bevor der mensch einem die beute abnimmt.
das wolltest du natürlich nicht erreichen.
wie wär’s daher, wenn du stattdessen mit einem aufmerksamkeitssignal arbeitest?
beim trainingsaufbau des signals gehört es sogar dazu,
einen kauartikel oder futter hinzulegen, mit dem hund vorbeizugehen
und ihn mit dem rechtzeitig (!) gegebenen aufmerksamkeitssignal daran zu hindern,
dass er sich den happen überhaupt schnappt.
er kann ja nicht seinen fund fixieren und ansteuern
und sich gleichzeitig zu dir umdrehen und dich anschauen!
nun hast du dir sicher an mehreren stellen gedacht:
das klappt bei meinem garantiert nicht.
wenn erst mal xy …. ist, dann hört er nicht mehr auf mich.
damit kommen wir zu noch zwei wichtigen funktionen des aufmerksamkeitssignals.
warnsignal für stress
es dient mir erstens als warnsignal für einen erregungspegel, bei dem vom hund keine impulskontrolle mehr zu erwarten ist.
(wieder: vorausgesetzt, es wurde richtig trainiert).
wenn der hund trotz gutem aufbau des aufmerksamkeitssignals nicht mehr darauf hört,
dann kann er buchstäblich nicht mehr.
dann kann ich von ihm aber auch nicht erwarten, dass er gelassen bleibt oder selbstbeherrschung an den tag legt.
kooperationsbereitschaft
und zweitens verrät die reaktion des hundes auf das aufmerksamkeitssignal viel über seine kooperationsbereitschaft.
das schöne am aufmerksamkeitssignal ist ja eben,
dass man den hund nicht über die leine oder mit druck unter kontrolle bringt,
sondern dass man sich seine freiwillige mitarbeit sichert.
zum hören kann man den hund nicht zwingen, zum sich umdrehen zum menschen auch nicht.
wenn er das tut, dann freiwillig, und dann fällt bereits eine große hürde weg: der innere widerstand.
was gibt es schöneres, als wenn der hund bei ablenkung oder in einer schwierigen situation sich zu dir umdreht
und nachfragt: was machen wir jetzt?
genau das erreichst du mit dem aufmerksamkeitssignal.
und deswegen liebe ich es so.
wenn du nun gern selbst ein aufmerksamkeitssignal mit deinem hund von anfang an richtig aufbauen
oder aber dein schon abgenutztes ersetzen und ein verlässlich funktionierendes einüben möchtest,
dann ist die vierzehntägige „aufgepasst challenge“ dafür genau richtig – und kostenlos!
du kannst dich gleich hier dazu anmelden und heute schon loslegen.