auf ältere hunde muss man im sommer und in der urlaubszeit besonders rücksicht nehmen.
schlicht, weil sie die belastungen, die sommerhitze und verreisen für jeden hund mit sich bringen, weniger gut verkraften.
daneben sind bei ihnen einige punkte extra zu beachten.
bevor wir darauf eingehen, noch eine klärung:
ab wann ein hund zu den älteren semestern gehört, hängt von verschiedenen faktoren ab:
in erster linie von seiner größe:
ein chihuahua ist mit 8 jahren oft grade im besten alter,
während ein 8-jähriger bernhardiner bereits in die kategorie „älterer hund“ fällt.
natürlich spielen auch die individuelle fitness und der gesundheitszustand eine rolle.
allerdings verschätzt man sich dabei als mensch leicht.
denn einerseits machen stoffwechselveränderungen oder die eine oder andere schwächere organleistung oft lange zeit keine symptome.
und andererseits zeigen viele hunde erste alterserscheinungen im bewegungsapparat und die damit verbundenen schmerzen nicht.
bei meiner inzwischen 16jährigen mikado, einem mix aus terrier, bordercollie und wer weiß was noch, brauchte es damals ein röntgen,
bis wir ihre hochgradigen schädigungen an der wirbelsäule entdecken.
sie war damals 10 jahre alt, hüpfte genauso herum wie als zweijährige und verriet durch nichts,
dass sie eigentlich immer wieder heftige schmerzen gehabt haben musste.
noch heute hüpft sie beim aufbruch zum spaziergang fröhlich wie eine zweijährige durch die gegend.
nach einer halben stunde sieht die sache dann aber anders aus…
rücksicht nehmen ab 8 jahren
ich würde daher zu folgendem raten:
wenn dein hund 8 jahre oder älter ist, geh vorsichtshalber davon aus,
dass er bereits zu den älteren hunden gehören könnte
(ich weiß: das hört jetzt keiner gern!
man möchte ja den hund möglichst lange in seinem leben haben,
alt werden ist daher nicht gern gesehen).
wenn dein hund zu einer großen und schweren rasse gehört,
achte schon ein oder zwei jährchen früher darauf,
dass vielleicht altersbedingte beschwerden vorhanden sein könnte, auf die man rücksicht nehmen sollte.
worauf muss man nun besonders rücksicht nehmen,
um ältere hunde gut durch den sommer zu begleiten?
da wären vor allem drei dinge zu nennen:
1. körperliche überlastung
körperliche bewegung ist bei hitze deutlich anstrengender als sonst.
nun gibt es zwar hunde, die von sich aus streiken, bevor es ihnen zu viel wird.
sie sind aber eher selten.
die meisten hunde haben spaß an den unternehmungen mit ihren menschen.
spaß bedeutet: es gibt einen kleinen adrenalinschub, der den hund aktiviert
(was an sich noch nicht schlimmes ist).
diese adrenalinschub sorgt aber dafür, dass der hund nicht mehr genau spürt,
was ihm wehtut, wo es zwickt oder zwackt
und wann er müde ist.
ist es dann so weit, dass er sichtlich müde hinter uns hertrottet,
ist es eigentlich schon zu spät. da hat er sich bereits übernommen.
passiert das einmal, ok. dann gibt man ihm halt mehr zeit zum ausruhen.
es sollte nur nicht oft passieren.
die spaziergänge mit dem älteren hund hält man im sommer daher besser kurz
und verlagert sie in die kühlen frühen morgenstunden oder ganz spät in die nacht,
wenn es auch wieder etwas kühler ist.
ausflüge ans wasser sind gut, dabei übernimmt sich der hund aber am ehesten.
also reins ins kühle nasse, ein wenig umplanschen lassen,
dann aber schnell zusehen, dass der hund ruhig am ufer neben einem liegt
und dem wasser zusieht oder döst.
am besten sorgt man für die nötige auslastung mit geeigneten spielen,
die man im haus oder in einer kühlen ecke des gartens machen kann.
ein paar minuten reichen meist völlig.
sie halten den hund im sommer trotz hitze gut ausgelastet
und im kopf angeregt und wach.
(wenn du ideen suchst, wären die „indoor spiele“ dafür gerade richtig).
2. kreislaufprobleme
auch hunde können probleme mit dem kreislauf haben.
wenn die sommerhitze brütet,
wenn es häufige wetterumbrüche mit abruptem wechsel von kalt auf heiß und wieder retour gibt,
dann macht der kreislauf deinem älteren hund vielleicht zu schaffen.
am ehesten merkt man das im frühen stadium daran,
dass der hund ein wenig schlapp und lustlos wirkt.
wirklich ernst wird es, wenn er stark hechelt, schwankt oder gar umkippt.
dann heißt es: sofort kühlen und für ruhe sorgen.
und jedenfalls danach zum tierarzt.
vielleicht war es ja nicht nur die hitze,
sondern es liegen herzprobleme oder andere medizinische indikationen vor.
da willst du ja nichts übersehen.
ein kleiner tipp noch: wenn die schleimhäute sehr blass sind oder sich nach kurzem drücken mit dem finger (am besten am zahnfleisch) nicht sofort wieder rosa färben, dann ist der kreislauf vermutlich schon angeschlagen.
am besten besprichst du das thema mal mit deinem tierarzt,
für den älteren hund sollte die kreislaufvorsorge zum „service“ gehören.
3. umgang mit veränderungen
viele hunde mögen im alter veränderungen nicht mehr so gerne.
sie stressen sie deutlich mehr als in jungen jahren,
sie sind schneller verunsichert und werden dadurch anhänglicher.
schon gar nicht mögen sie es, in einer fremden umgebung allein bleiben zu müssen.
das kann selbst bei hunden auftreten,
die früher immer ein sehr robustes nervensystem hatten,
die viel mit einem unterwegs waren und damit nie ein problem hatten (im gegenteil).
werden sie älter, mögen sie das aber nicht mehr so.
das kann daran liegen, dass die sinnesleistungen schon etwas eingeschränkt sind
und mit schlechteren augen oder einer gewissen schwerhörigkeit die orientierung in der neuen umgebung nicht mehr so gut funktioniert.
(einzig hunde mit gewitterangst profitieren davon, wenn sie nicht mehr so gut hören und das gewitter eher verschlafen)
meist liegt es daran, dass ältere hunde (so wie viele ältere menschen) es lieber geruhsam mögen
und ihre gewohnten abläufe schätzen.
achte also bei deiner urlaubs- und ausflugsplanung darauf, wieviel neues dein hund noch mag und verkraftet.
und nimm darauf rücksicht.
meine mikado zum beispiel ist recht froh, dass wir heuer nirgends hinfahren, sondern den urlaub zuhause verbringen.
sie hat urlaubsreisen immer etwas stressig gefunden, also muss sie auf ihre alten tage keine mehr mitmachen.
(und ich hab später auch noch zeit dafür).
ob ein hund nun 8 jahre oder schon 16 ist,
ob er fit und unternehmungslustig oder schon etwas ruhebedürftiger ist,
macht natürlich einen unterschied.
wichtig ist nur, dass du dir gut überlegst,
welches programm noch gut passt und wo er rücksichtnahme braucht.