tipps zur hundeerziehung beziehen sich meist auf trainingsmethoden und hundeverhalten, vergessen aber eins: den faktor mensch im hundetraining.
eigentlich erstaunlich, spielen wir menschen doch eine zentrale rolle.
wir sind die primären bezugspersonen unserer hunde.
wir sind bei der erziehung immer dabei.
wir definieren, was „richtig“ oder „falsch“ ist.
wir geben in den meisten fällen dem hund das feedback.
wir vermitteln (wenn’s passt) sicherheit und geben orientierung.
wir sind also ein stück weit dreh- und angelpunkt der hundewelt.
im training tauchen wir aber nur als signalgeber und keksespender aktiv auf.
das passt nicht zusammen.
die hunde sehen deutlich mehr als nur den signalgeber oder den leckerlibeutel
(auch wenn man letzteren nicht unterschätzen sollte :-)).
sie nehmen uns als ganzen menschen wahr:
mit allem was wir sind, tun, wissen, anwenden.
mit allen emotionen, impulsen und reaktionen.
oft sogar mit befindlichkeiten und erwartungen, die uns selber gar nicht recht bewusst sind.
das alles bestimmt,
– wie der hund auf den menschen reagiert
– wie er sich mit dem menschen fühlt
– und wie erfolgreich das training daher verläuft!
würde es da nicht sinn machen, dem faktor mensch im hundtraining mehr beachtung zu schenken
und unsere möglichkeiten viel aktiver zu nutzen?
hier sind mal 3 punkte, auf die jede/r gleich selber achten und sich damit die hundeerziehung erleichtern kann.
1. hundeverstand
hundeverstand ist was anderes als technisches trainings-knowhow.
die theoretischen grundlagen sind absolut notwendig, um zum beispiel lernverhalten zu verstehen.
allerdings hat man es in der anwendung immer mit einem lebendigen hund zu tun.
und mit einer fülle an einflussfaktoren rundum.
darum läuft es dann in der erziehung nicht immer so wie geplant.
je mehr es einem gelingt, eine situation mit den augen des hundes zu sehen
und aus seinem blickwinkel zu interpretieren, desto leichter kann man dem hund beibringen, was er tun soll.
ein paar praktische tipps dazu, wie das aussehen könnte, gibt es demnächst im kostenlosen webinar „5 spezialtipps zur hundeerziehung“ , zu dem du dich gleich hier anmelden kannst:
hundeverstand entwickelt sich aus folgenden zutaten:
– wissen, zum beispiel über ausdrucksverhalten oder grundlegende mechanismen von hundeverhalten
– empathie, also die fähigkeit sich in den hund einfühlen zu können (ohne eigene themen zu projizieren)
– intuition, die aus der erfahrung und dem hören auf die eigene innere stimme entsteht.
eine gute möglichkeit, den eigenen hundeverstand zu schulen, bietet übrigens der kurs „erfolg für hund und mensch“.
2. impulskontrolle
wir reden hier nicht vom hund, sondern von der impulskontrolle des menschen.
die allermeisten fehler in der hundeerziehung passieren nämlich gar nicht deswegen,
weil der mensch es nicht besser wüsste,
sondern weil er es wider besseren wissens trotzdem macht.
teils deswegen, weil er es nicht für so wichtig hält
(„ich knuddel ihn aber so gern, ich weiß eh, dass er’s nicht so mag“).
und teils, weil die ungeduld zuschlägt oder die eigenen nerven mit einem durchgehen.
ausrufe wie „nein!“, „lass das“ oder „nicht schon wieder“
oder schimpfen mit dem hund, wenn er was verkehrt gemacht hat,
sind bekanntlich keine erziehungsmittel sondern schlicht eines:
ein emotionaler ausbruch des menschen.
als mangelnde impulskontrolle.
denn natürlich wissen wir, dass so ein ausbruch mehr schaden anrichtet als er hilft.
genau das, was wir vom hund so oft verlangen, bringen wir selber nicht:
ruhig bleiben, wenn uns was aufregt.
gelassen reagieren, selbst wenn wir etwas gestresst sind.
entspannt durch’s leben gehen, auch wenn die emotionen wogen schlagen.
vielleicht bekommen wir ja ein besseres gespür dafür, was wir vom hund eigentlich verlangen,
wenn wir mal selber einen tag lang unser impulse verfolgen und unser verhalten beobachten.
das wäre jedenfalls der erste schritt, diese impulse etwas besser im schach zu halten
und uns dem hund gegenüber so zu verhalten, wie es sinn macht: überlegt und gelassen.
3. entspannung
wir hätten ein wunderbares mittel zur belohnung unserer hunde jederzeit dabei:
unsere eigene entspannung.
es gibt für den hund kaum was angenehmeres,
als wenn der mensch an seiner seite auf eine kritische situation damit reagiert,
ganz bewusst druck rauszunehmen und anspannung rauszulassen.
und zwar aus sich selber.
also aus dem eigenen körper (muskelspannung, atemrhythmus, herzfrequenz)
aus der eigenen erwartungshaltung
und aus den eigenen emotionen.
denn das alles prägt die gesamte situation
und damit auch die reaktion und das verhalten des hundes.
wenn der sowieso schon aufregende anblick eines anderen hundes dazu führen würde,
dass der eigene mensch durchatmet, sich entspannt, in aller ruhe ein paar schritte zur seite macht und freundlich ein signal gibt,
ist das ganz was anderes,
als wenn der die luft anhält, sich verkrampft, sich denkt „oje, jetzt nicht wieder theater“, die leine kurz und straff nimmt (und womöglich dem hund dabei einen leinenruck verpasst) und ihn zur seite zerrt.
ist ja wohl klar, was es dem hund leichter macht, selber cool zu bleiben.
entspannung ist aber ein thema rund um die uhr.
hunde beziehen ja alles direkt auf sich,
selbst wenn der ärger vom stress im job kommt oder die unterdrückte wut vom streit mit dem nachbarn,
abkriegen tut es der eigene hund.
wir merken oft gar nicht, wie sehr wir eigentlich unter „strom“ stehen,
wie viel stress und anspannung wir im körper herumtragen – außer am hund!
jede form von stressabbau und entspannungstraining hilft daher unmittelbar auch dem hund.
das hundetraining wird sowieso gleich viel besser, wenn es ohne druck und entspannt abläuft.