dass hunde ziemlich schlau und zu einigen denkleistungen fähig sind, das spricht sich ja allmählich rum.
die zeiten, wo man meinte, der hund braucht endlose wiederholungen, um was zu lernen, und man müsse es so richtig reinpauken in ihn, sind zum glück vorbei.
drum achten engagierte hundemenschen auch darauf, dass ihr hund nicht nur genug bewegung, sondern auch geistige auslastung bekommt.
vielleicht erscheinen dir aber dein hund und eure form von denkspielen in einem ganz anderen licht, wenn du dir mal vor augen führst, wozu hunde wirklich fähig sind!
damit meine ich jetzt noch nicht mal die unvorstellbaren fähigkeiten der hundenase, das ist nochmal ein anderes kapitel.
nein, die rede wir wirklich nur von der intelligenz, von der kognitiven leistung und dem denkvermögen von hunden.
natürlich ist das nicht bei jedem hund exakt das gleiche, da gibt es unterschiede.
nicht jeder hund vollbringt bei der gleichen denkaufgabe hochleistungen, weil sie ja unterschiedliche fähigkeiten oder stärken haben.
es kann einem sogar so vorkommen, als wär der eigene hund gar nicht so begabt.
dabei bietet man ihm vielleicht bloß die verkehrten denkspiele an oder geht verkehrt an die sache ran.
bevor wir uns mit den erstaunlichen denkleistungen der hunde beschäftigen, hab ich daher noch die einladung zum (kostenlosen) webinar „kluge hunde richtig fördern“ für dich, bei dem es tipps gibt, wie welcher hundetyp mit welcher art denksport am besten ausgelastet wird und wie man den hund geistig ausreichend fordert und richtig fördert. einfach gleich anmelden.
damit du eine vorstellung bekommst, was im kopf der hunde alles vorgeht und möglich ist, sind hier mal drei beispiele aus der neueren forschung, die einen nur staunen lassen.
1. gerechtigkeitssinn
wer hätte gedacht, dass man etwas so „hoch entwickeltes“ wie ein empfinden für gerechtigkeit auch beim hund antrifft?
forscherInnen an der universität wien haben das aber nachgewiesen.
wenn man zwei hunde nebeneinander die selbe übung machen lässt (die beide schon gut können) und keiner bekommt eine belohnung, dann machen sie sie trotzdem.
bekommt aber nur einer eine belohnung und der andere geht leer aus oder aber der eine bekommt immer die attraktive belohnung und der andere eine langweilige, dann hört der schlechter behandelte recht schnell auf und spielt nicht mehr mit.
er fühlt sich ungerecht behandelt und tritt sozusagen in streik.
das ist ein recht komplizierter denkvorgang dahinter, der weit über das normale lernen über belohnung (also die operante konditionierung) hinaus geht.
der gerechtigkeitssinn ist also nachgewiesen.
spannend wäre nun die frage, wie weit der auch in den alltag reicht
und wie oft unsere hunde vielleicht deswegen „streiken“, weil sie sich grade ungerecht behandelt fühlen.
(zum glück sind sie offenbar sehr nachsichtig,
wenn’s man uns menschen und unsere launenhaftigkeit so betrachtet, müssten sie da nämlich recht oft streiken!)
2. perspektiven erkennen
noch komplexer ist die nächste fähigkeit, die ebenfalls vom clever dog lab an der uni in wien beim hundentdeckt wurde.
sie verstehen was eine perspektive ist
und sie können mit diesem verständnis arbeiten.
perspektive bezeichnet dabei das wahrnehmungsfeld eines menschen.
hunde bekommen also durch beobachtung mit,
welcher mensch denn ein geschehen aufgrund seines blickwinkels überhaupt beobachten konnte.
dazu wurde ein einem versuch futter in nur einen von mehreren behältern gegeben,
der hund konnte sehen, dass das geschah.
er konnte aber wegen eines sichtschutzes nicht sehen, in welchen der behälter das futter kam.
allerdings konnte er die testpersonen anschauen.
die sahen alle fix in unterschiedliche richtungen
und zwar so, dass dabei nur ein einziger mensch auch sehen konnte, wo das futter hinkam.
dann kam der sichtschutz weg und jede testperson zeigte auf einen anderen futterbehälter.
wem würde der hund nun glauben?
an wem würde er sich orientieren und daher den von dieser person angezeigten behälter auswählen?
richtig: die hunde (genauer 70% von ihnen) schlussfolgerten sehr exakt:
welcher mensch konnte überhaupt sehen, wo das futter hinkommt – und nur dem glaubten sie dann seinen hinweis.
dazu muss ein hund erst mal begreifen,
– dass ein anderes lebewesen dinge anders sieht als er selber
– dass mehrere lebewesen unterschiedliche sichtweisen (also perspektiven) haben und daher unterschiedliches wahrnehmen
– dass ein zusammenhang besteht zwischen dem, was der mensch gesehen hat und seiner zeigegeste
– dass nicht automatisch jede zeigegeste zum futter führt
– dass nur die zeigegesten von den menschen, deren perspektive gepasst hat, relevant ist.
nicht ohne, oder?
(mal ganz abgesehen davon, dass er natürlich gelernt hat, nicht einfach hinzurennen und alle futterbehälter durcheinanderzuwirbeln, bis er was gefunden hat 🙂 ).
3. langzeitgedächtnis
können hunde alleine durch nachahmung lernen?
die frage wurde früher früher heiß diskutiert und ist inzwischen längst beantwortet: ja, sie können.
die verhaltensforscherin claudia fugazza entwickelte daraus sogar eine eigene trainingsmethode:
bei „do as I do“ – auf deutsch „mach’s mir nach“ – macht der mensch eine neue handlung vor und der hund soll sie dann nachmachen.
zum beispiel nimmt der mensch eine flasche und legt sie in einen korb, oder der mensch dreht sich einmal um sich selbst.
der hund soll das dann jeweils nachmachen.
mit etwas vorbereitendem training, bei dem der hund einfach mal das prinzip erlernt – dass er nämlich das gezeigte nachmachen soll – klappt das wunderbar.
die frage, die sich claudia fugazza dann aber stellte: wie lang darf denn die pause zwischen dem vorzeigen und dem nachmachen sein?
was passiert, wenn man dem hund etwas vormacht, dann muss er erst mal 5 oder 10 minuten warten und wird dann erst aufgefordert „mach’s mir nach“?
nun, es klappte mit 10 minuten, auch mit zwanzig.
es klappte mit einer halben stunde und mit einer ganzen.
es klappte auch mit zwei und mit drei stunden.
schließlich machten sie es so, dass der hund am testgelände etwas vorgezeigt bekam, sofort danach nach hause ging, seinen ganz normalen tagesablauf hatte, am nächsten tag nach exakt 24 stunden wiederkam, das signal bekam: „mach’s nach“ und korrekt das 24 stunden vorher gezeigte ausführte.
mein letzter wissensstand: auch nach 48 stunden konnten sich die hunde noch problemlos erinnern und das nachmachen, was ihnen ein mensch 2 tage vorher gezeigt hatte.
beachtlich, nicht?
außerdem sicher noch nicht das letzte, was wir über die intelligenz von hunden rausfinden.
jetzt überleg mal kurz: was genau bekommt dein hund als geistige auslastung geboten? wie sehr fordert ihn das überhaupt?
und dann meld dich am besten gleich an zum webinar „kluge hunde richtig fördern“ (kostenlos)