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by brigid

Juli 28, 2019

online hundeschule

schon zwei lange hitzewellen heuer (hierzulande jedenfalls) und es werden nicht die letzten gewesen sein.
wenn der hund bei hitze an zwei oder drei tagen mal kaum raus will, ist das ja zu verkraften.
geht er halt mal nur kurz gassi und nicht wirklich spazieren.

aber wenn die heißen tage sich mehren und es gleich eine ganze woche oder zwei ist, dann ist die frage: was tut man bloß?
schließlich kann man nicht wochenlang den hund nur im abgedunkelten wohnzimmer liegen lassen, weil es draußen viel zu heiß ist.
er braucht ja bewegung, oder?

nun: ja und nein!

da wären nämlich jedenfalls diese 3 faktoren zu berücksichtigen.
(was man sonst noch alles wissen und beachten sollte, gibt es demnächst im kostenlosen webinar „hitze und hund“, zu dem du dich gleich hier anmelden kannst)

 

1. belastung durch hitze

körperliche bewegung wird umso anstrengender, je höher die außentemperaturen steigen.
das spüren wir menschen ganz direkt und erst recht gilt das für den hund.

der kann nämlich im unterschied zu uns menschen nicht schwitzen und dadurch die körpertemperatur absenken.
dem hund steht dafür nur das hecheln zur verfügung, also die verdunstungskälte über die zungenoberfläche und das maul.
je größer die körpermasse des hundes ist, desto weniger reicht das aus (weil das bisschen kühlung durchs hecheln nicht reicht).

dazu kommt noch eines:
sandige, geschotterte und erst recht asphaltierte wege heizen sich besonders auf.
mit der nase grad mal 20 oder 50cm über diesem heißen boden zu laufen und die stickige luft einzuatmen, ist daher extrem unangenehm.

mal ganz abgesehen davon, wie das für die hundepfoten ist!
wer schon mal barfuß über heißen sand gelaufen ist, kann ein lied davon singen!

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wenn der hund sich also weigert, bei hitze rauszugehen oder wenn er gleich nachdem er seine geschäfte verrichtet hat, gleich wieder umkehrt und nach hause will, dann ist das zu respektieren.   den hund zum weitergehen zwingen wäre jedenfalls verkehrt!

 

2.  kühle spaziergänge

wenn hitzeperioden länger dauern und der hund doch auf etwas bewegung kommen soll, dann hilft meist nur eine veränderung der gewohnheiten.

im idealfall:
die kühlste tageszeit,
die kühlste gegend,
die meisten abkühlungsmöglichkeiten
wählen!

natürlich haben nicht alle die möglichkeit, in aller frühe im schattigen wald einen spaziergang womöglich zu einem lauschigen kleinen see zu machen, in dem der hund sich zusätzlich abkühlen kann.

ein ausweichen auf die kühleren morgen- oder spätabendstunden ist aber unvermeidlich.
schattige routen haben immer vorrang (das macht der mensch aber ohnehin auch im eigeninteresse).
wer wasser in der nähe hat und einen hund, der das wasser gerne mag, peilt das hoffentlich auch täglich an.
und jedenfalls asphaltstrecken meiden so gut wie nur möglich (auch wenn es heißt, dass man erst mal ein stück fahren muss).

was es auf jeden fall braucht, auch bei kürzeren spaziergängen: wasser mitnehmen für unterwegs!
einerseits, um es dem hund mehrmals zum trinken anbieten zu können.
andererseits, um damit den kopf des hundes kühlen zu können (einfach mit der hand ein bisschen wasser ins fell „streicheln“).

wirklich kühl wird der spaziergang während einer hitzephase auch damit vermutlich nicht werden, aber doch erträglich.

3.  zusätzliche auslastung bieten

der hund braucht die spaziergänge ja in erster linie für die auslastung, nicht bloß als körperliches training.
und auslastung können wir dem hund bei hitze zum glück auch auf andere weise bieten.

ob man dazu auf nasenarbeit, denksport oder trick-training zurückgreift, hängt ganz von den vorlieben und vorkenntnissen des hundes ab.

aber achtung: auch geistige arbeit ist anstrengend!
und auch der hund kann sich bei hitze weniger gut konzentrieren, weil er ja unter hitzestress leidet.

grade bei der nasenarbeit muss man aufpassen, wenn sie gleichzeitig mit bewegung verbunden ist.
etwa bei suchspielen im garten, da unterschätzt man gern mal, wieviel der hund an strecke macht
(vor allem der begeistert und stürmisch suchende hund)
und dass ihm das bei hitze schnell mal zu viel werden kann.

bei jeder auslastung gilt also: den hund nicht überfordern:
weder mit dem schwierigkeitsgrad einer aufgabe, noch mit der länge der trainingseinheiten.
er soll ja nicht zusätzlichen stress kriegen!

die faustregel: wenn der hund beim denkspiel oder der suchaufgabe zu hecheln beginnt, war es vermutlich schon zu viel.

wer mehr tipps zum thema hund bei hitze (inklusive anregungen für geeignete auslastung) haben möchte, ist herzlich zum webinar „hitze und hund“ eingeladen, infos hier.

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.