die hundeerziehung hat sich in den letzten jahren ziemlich verändert.
zum glück!
denn das, was uns von früher überliefert wurde, war nicht immer das gelbe vom ei.
manchmal hat es sogar so richtig schaden angerichtet:
bei den hunden und in der beziehung zwischen mensch und hund.
das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man sich vor augen hält, wann und wo hundeerziehung entstanden ist.
da gab es einerseits im deutschsprachigen raum das militär und die polizei in den frühen 20er jahren des letzten jahrhunderts.
und andererseits galten als die vorreiter des „modernen“ hundetrainings im amerikanischen raum die „monks of new skete“, ein mönchsorden.
also alles organisationen, wo zucht und ordnung und ne straffe hierarchie das weltbild prägten.
die prägten dann auch die hundeerziehung!
zum glück hat sich seither und gerade in den letzten zwei jahrzehnten in sachen hund viel getan!
wissenschaftliche erkenntnisse helfen uns, hunde nicht nur besser zu verstehen und einfacher zu erziehen,
sie lassen uns hunde auch mit ganz anderen augen sehen!
das hat weitreichende auswirkungen auf die hundeerziehung.
ich will die mal in ein paar „geboten“ (mit einem leichten augenzwinkern) zusammenfassen.
wenn dich genauer interessiert, was die wissenschaft rausgefunden hat und wie wir das umsetzen können, dann gibt es dazu demnächst das kostenlose webinar „7 erkenntnisse, die die hundeerziehung revolutionieren“.
1. du sollst nicht dominieren
vergiß die sache mit dem „rudelchef“!
den alpha gibt’s so gar nicht, wie man uns das immer erzählt hat.
nicht bei wölfen, nicht bei hunden und auch nicht zwischen mensch und hund.
wölfe leben in familienverbänden und teilen sich aufgaben und ressourcen nach sinnhaftigkeit.
du kannst dich also ruhig entspannen und deinen hund vor dir durch die tür laufen, im bett schlafen oder vor dir essen lassen.
alles kein thema.
was aber dein job ist: deinen hund umsichtig zu führen und durch die menschenwelt zu begleiten,
so wie eltern ihr kleines kind durch eine großstadt lotsen würden.
2. du sollst deinen hund respektieren
kein vorzeitlicher jäger zog aus und zähmte den wolf.
nein, der wolf zähmte sich selbst und wurde zum hund.
hunde haben sich also selbst gezähmt und sich freiwillig dem menschen angeschlossen.
was den hund auszeichnet und von anderen tierarten unterscheidet, ist seine co-evolution mit dem menschen.
hunde sind spezialisten in der zusammenarbeit mit menschen.
die frage ist: sind wir spezialisten für die zusammenarbeit mit hunden?
der erste schritt dahin: respekt vor dem eigenständigen wesen hund.
der ist keine maschine, die zu funktionieren hat.
sondern ein lebewesen mit seinen eigenen beweggründen, emotionen und erfahrungen.
und mit einer enormen bereitschaft, sich auf uns menschen einzulassen!
3. du sollst deinen hund erfolgreich sein lassen
dass hunde durch positive bestärkung besser lernen, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben.
dennoch gibt es immer noch argumente wie:
„mit nur positiv kommt man nicht bei allen hunden durch“ oder
„man kann ihm ja nicht alles durchgehen lassen, der hund braucht grenzen“.
klar muss ein hund regeln einhalten (und vorher lernen!) und grenzen respektieren.
ausserdem muss er so einiges lernen, um durch den alltag zu kommen.
die frage ist immer: wie bringt man ihm das am besten bei?
am besten heißt: so, dass er es wirklich verlässlich macht (und man idealerweise nicht monatelang dran herumübt).
die regel ist simpel: hunde lernen am erfolg.
wenn er mit dem richtigen verhalten erfolg hat, dann macht er genau das.
außerdem motiviert einen der erfolg, man mach das also auch noch gern.
jetzt musst du ihn nur noch dafür sorgen, dass dein hund mit dem richtigen verhalten ausreichend erfolgserlebnisse sammelt!
4. du sollst deinen hund verstehen
wer seinen hund erziehen will, muss ihn erst mal verstehen.
und zum glück wissen wir inzwischen so viel mehr über hunde wie früher!
wir haben ihre körpersprache lesen gelernt,
wir wissen, dass sie emotionen haben und ein komplexes sozialleben.
wir haben rausgefunden, dass sei konflikten gern aus dem weg gehen, wenn sie können und über ein ganzes repertoire an beschwichtigungsverhalten verfügen.
und wir wissen auch, was stresshormone in ihrem körper anrichten oder warum aggressive episoden sich so schnell verselbständigen.
das wissen ist da, viele gute bücher sind verfügbar.
du musst dich nur schlau machen.
(wenn du gern konzentriertes wissen in webinar-form hast, dann schau doch mal in die infothek).
5. du sollst deinem hund nichts falsches sagen
hunde haben ein feines gespür dafür, was wirklich los ist und wie du wirklich drauf bist.
du kannst ihnen schlecht was vormachen.
noch besser können sie deinen körpersprache lesen – was sie manchmal ganz schön in die klemme bringt!
weil dein körper und deine wörter sich nämlich oft widersprechen.
du willst deinen hund zu dir herrufen und beugst dich drohend und mit starrendem blick nach vor?
du willst ihm deine zuneigung zeigen und stülpst dich von oben über ihn drüber und knuddelst ihn mit beiden händen tüchtig durch?
wie schade!
solche missverständnisse beeinträchtigen euer miteinander und das wohlbefinden deines hundes ganz schön.
und sie sind so leicht zu vermeiden.
also drauf achten, dass dein körper und deine wörter das selbe sagen und das auch wahr ist.
6. du sollst die bedürfnisse deines hundes befriedigen
die bedürfnisse deines hundes gehen weit über futter, wasser und schlafplatz hinaus.
hunde brauchen nicht nur bewegung und liebe, sondern haben noch eine ganze reihe anderer bedürfnisse.
sicherheit zum beispiel ist ganz wichtig, zugehörigkeit und anerkennung auch.
der trick dabei: die bedürfnisse deines hundes müssen in der richtigen reihenfolge gedeckt werden, damit das klappt.
mehr dazu gibt’s im kostenlosen webinar „7 erkenntnisse, die die hundeerziehung revolutionieren“.
7. du sollst deinen hund nicht unterschätzen
hunde sind schlauer als wir meist denken.
die wissenschaft hat enorme kognitive fähigkeiten bei ihnen festgestellt.
sie lernen schnell und mit vielfältigen strategien.
wusstest du zum beispiel, dass hunde ein gerechtigkeitsempfinden haben?
dein hund hat also so einiges drauf!
erst recht, wenn es um seine nase geht.
so manche unserer erziehungsmethoden oder trainingsaufgaben sind fast schon eine beleidigung für den schlauen hund und seine super-spürnase.
denk das nächste mal dran, wenn du ihm ein leckerchen versteckst oder eine neue sache beibringen magst.
wenn du den „geboten“ zustimmst und findest, dass die eigentlich alle hundemenschen kennen sollten, würd ich mich freuen, wenn du den blog-beitrag teilst!